Gestatten, Jens Büchner und Daniela Karabas. | Ingo Thor

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Es ist wie immer, wenn Jens Büchner sich die Ehre gibt. Auch in seinem neuen Lokal „Fanetería” in Cala Millor ist der durch die Auswanderersendung „Goodbye Deutschland” und das RTL-Dschungelcamp zum Medienstar mutierte 48-Jährige umtriebig und gesprächig. Mit raumgreifenden Schritten wirbelt er zwischen Stühlen und Tischen umher. Mal zapft er Bier, mal setzt er sich zu einigen seiner Fans, die seit der Einweihung des Etablissements am 31. März in rauen Mengen hierhin finden. „Ich bin so gut wie immer hier und ansprechbar”, beschreibt der Ostdeutsche die Philosophie seines Lokals. Er ist ausdrücklich stolz darauf, sich in dieser Hinsicht von Daniela Katzenberger zu unterscheiden. Die Kultblondine war fast nie in ihrem 2017 dichtgemachten Café in Santa Ponça zugegen.

Es ist Montag, der 9. April, Büchner und seine Ehefrau Daniela Karabas bemühen sich rührig, die durchaus zahlreich erschienenen Besucher zufriedenzustellen. Menschen wie etwa Yvonne und ihre Freundin Denise aus Mannheim. „Ich bin hier nicht im Urlaub, sondern mache Elternzeit in Alcúdia”, sagt Yvonne. Ja, sie mag Jens Büchner außerordentlich. Dieser sagt: „Mannheim finde ich toll.”

Wer in die für 250 Gäste konzipierte „Fanetería” findet, kann nicht nur Bockwurst oder Kuchen vertilgen, sondern auch Cocktails wie einen Moscow Mule für 7,50 Euro oder Ginger-Bier schlürfen. Fans finden hier zudem Devotionalien – T-Shirts oder Tassen, die mit dem Aufdruck „Die Büchners” verziert wurden. Oder knuffige Plüsch-Eulen, die man mit dem eigenen Namen versehen lassen kann: „Die sind mir besonders ans Herz gewachsen”, sagt Daniela Karabas. Die freundliche Delmenhorsterin unterstützt den Vorzeige-Auswanderer bei allem, was in der „Fanetería” anfällt – heute unter anderem beim Säubern eines defekten Klos. Im Gespräch mit dem MM-Reporter blickt sie fast verträumt auf ein mannshohes, mit Airbrush-Technik aufgetragenes Wandgemälde, das sie selbst und Jens Büchner zeigt. Der Medienstar ist darauf mit Sonnenbrille und jenem Schwerenöterlächeln zu sehen, das ihn in den vergangenen Jahren bei den Frauen sehr erfolgreich machte.

Der schon seit acht Jahren auf Mallorca lebende Büchner ließ sein Lokal in den Räumen einer heruntergekommenen Pinte einrichten. Um viele Geschmäcker zu bedienen, ist die „Fanetería” in drei Zonen unterteilt: eine schicke Ecke mit weißen Tischen und -stühlen, einen rustikalen Bereich für die Liebhaber des Gemütlichen und eine weitere Ecke im gediegenen Landhaus-Stil. Mit viel Liebe zum Detail – an Säulen hängen etwa Privat-Fotos aus dem Leben des Zampanos, an der Wand unter anderem ein Plastikschwein – gelang es dem Ehepaar, eine Art Wohnstube zu kreieren. Hier fühlen sich nicht nur gestylte Rolex-Träger mit Gel-Haar, sondern auch füllige Großmütter oder bleiche Teenager pudelwohl.

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Bislang war die Bude immer mehr oder weniger voll. „Am letzten Sonntag wurden etwa 120 Tassen Kaffee bestellt”, freut sich Jens Büchner – und träumt von einem noch größeren Andrang in der langsam anlaufenden Saison und erst recht während der Fußball-WM im Juni in Russland. „Wir werden dann Spiele drinnen und draußen auf zwei Flachbildschirmen übertragen”, frohlockt er.

Gut möglich, dass Büchner recht behält, denn der in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsene Medienstar hat wegen der ungebrochen jeden Montagabend bei Vox laufenden Auswanderersendungen weiterhin einen großen Bekanntheitsgrad unter Deutschen. Um die „Fanetería” im Gespräch zu halten, rekrutiert er ab Juni auch Ballermann-Kapazitäten wie Marc Terenzi oder – angezogener als gewohnt – die Selbst-Darstellerin Micaela Schäfer zu Meet-and-Greet-Events. „Die werden hier nicht singen, sondern Autogrammstunden abhalten oder aus Büchern lesen”, sagt Jens Büchner und bedient lächelnd mehrere neu hinzugekommene Gäste.

INFOS ZUM LOKAL

Die „Fanetería” befindet sich im Carrer de Binicanella 16 in 07560 Cala Millor. Sie hat jeden Tag von 15 bis 0 Uhr geöffnet. Das Lokal ist familiengerecht eingerichtet und verfügt über eine Kinderspielecke. Einen großen Gratis-Parkplatz gibt’s nahebei am Carrer Fetget.

(aus MM 15/2018)