Das Liebesglück war nur von kurzer Dauer. Die Schnecke "Tomeu" aus Binissalem ist nun Witwer und muss sich um über 100 Nachkommen kümmern. Der Schneckenkönig aus Mallorca war in der britischen Universität Nottingham mit einem anderen Schneckenkönig verpaart worden. Nun ist sein Gefährte "Jeremy" tot. Wissenschaftler fanden die Schnecke am Mittwoch leblos in ihrem Terrarium.
Zum Hintergrund: Die meisten Schneckenarten tragen typischerweise ein rechtsgewundenes Gehäuse, lediglich einzelne Exemplare haben ein linksgewundenes. Diese Laune der Natur wird Schneckenkönig genannt.
Der britische Genetiker Angus Davison will untersuchen, wie sich die Linksdreherei vererbet. Im Herbst vergangenen Jahres veröffentlichten die Medien auf Mallorca das Anliegen des britischen Wissenschaftlers. Miquel Angel Salom hörte davon und entdeckte bei Reinigen der Schneckenzucht, dass auch "Tomeu" in einem anderen Haus als die restlichen Schnecken wohnt. Das Tier wurde auf die Reise nach Nottingham geschickt.
Dort paarte sich "Tomeu" nicht nur mit "Jeremy", sondern auch mit der britischen Schnecke "Lefty", die Angus Davison ebenfalls durch seine mediale Suche gefunden hatte. Eine Dreierbeziehung der Zwitter also, Hinweise auf ein Eifersuchtsdrama soll es aber nicht gegeben.
"Tomeu" und "Lefty" wurden bereits Eltern von über 100 Schneckenkindern. Auch der verstorbene "Jeremy" hat vor seinem Ableben noch Eier in einer Erdgrube abgelegt, aus diesen sollen in den kommenden Wochen Nachkommen schlüpfen.
Der erster Nachwuchs der Schneckenkönige hat allerdings rechtsgedrehte Häuser. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Besonderheit des linksgedrehten Häuser eine Generation überspringt. Die Forschungsarbeiten laufen also weiter. (cls)
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