Niedersachse fährt mit E-Bike nach Mallorca

"Ich habe mich die letzten zwei Jahre an Arbeit übernommen", erzählt der 42-Jährige Veranstaltungstechniker. Nun will er es etwas langsamer angehen lassen, die Reise und sein ganzes Leben. 2120 Kilometer muss der Oldenburger hinter sich bringen. 100 Kilometer am Tag plant er, mit dem Elektrofahrzeug, das in den 1980er Jahren von dem Erfinder Sir Clive Sinclair in Großbritannien entwickelt wurde, zu schaffen. "Ich gebe meine Wohnung und meinen Job auf. Meine Töchter werden mich lange Zeit nicht sehen", erzählt Alexander Post.

Sein Fahrzeug nennt er "Die Retourkutsche". Der Name rührt daher, dass ein Verkäufer ein Sinclair C5 teuer an ein Museum veräußerte, obwohl er Post bereits seine Zusage gegeben hatte. "Danach habe ich ein Bike gefunden, das noch originalgetreuer war", erzählt der 42-Jährige, "das war dann meine Retourkutsche."

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Ein Bastler aus Hannover macht derzeit das historische Gefährt sicher für den Straßenverkehr. Er tauscht die schwere Autobatterie gegen leichte Ionen-Akkus aus und baut eine Pedelec-Schaltung ein. Aufgeladen werden kann das Dreirad an jeder normalen Steckdose: "Unterwegs bin ich auf nette Menschen angewiesen, die mir Strom überlassen." Als Hupton hätte er gern das Signal der Sóller-Bahn. Derzeit sucht der Abenteurer noch einen Wohnanhänger, der darf natürlich weder zu schwer sein noch zu teuer. Denn Posts Ersparnisse müssen für den Umbau und die Reise reichen. Auf Mallorca kommt er bei Freunden unter und will sich einen Job suchen, um bis zum Jahresende bleiben zu können.

Eine Mahlzeit hat der Abenteurer auf der Insel schon sicher: Auf einer Schlagerparty in Oldenburg machte er Sänger Jürgen Drews auf sein Vehikel aufmerksam und drehte mit ihm eine Runde im Sinclair C5. "Er hat mich in sein Bistro in Santa Ponça eingeladen", erzählt Post. Los geht der Trip am 9. Juli nach dem Kultursommerfest in Oldenburg. "Dort arbeite ich noch und starte dann meine große Reise", sagt Alexander Post.

(aus MM 16/2017)