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Mallorca habe ihm zwar schon immer gut gefallen, sein Business hier aufzumachen sei aber auch eine ganz bewusste und gleichermaßen idealistische wie wirtschaftliche Entscheidung gewesen. "Die Insel braucht definitiv mehr E-Mobilität", sagt Ossian Vogel. Der gebürtige Konstanzer pendelt seit mehreren Jahren zwischen Winterthur in der Ostschweiz und Mallorca, verbringt vier bis fünf Monate im Jahr auf der Insel. Im Carrer de Sant Francesc in Palmas Altstadt betreibt er seit Herbst 2016 den Fahrradladen Urban Drivestyle, ein Geschäft der etwas anderen Art.

"Angefangen haben wir mit dem Verkauf von Retro- und Designrädern anderer Hersteller", erklärt der 45-Jährige weiter. "Irgendwann hatten wir die Idee, unsere eigenen Elektro-Bikes zu bauen." Das war die Geburtsstunde des "Mokes", des "Esels". Das von Vogel entworfene E-Bike erinnert schon optisch an ein Lastentier. Es verfügt über dicke Offroad-Reifen, ein stabiles Stahlgerüst und mutet mit dem großen Motorradlicht und dem breiten Lenker auch ein wenig wie eine Fahrrad-Harley an. "Mit dem Unterschied, dass man es überall abstellen kann und auf Radwegen fährt", so Vogel.

Den Anfang machte eine Crowdfunding-Aktion, "die erfolgreichste der Balearen", erzählt er ganz beiläufig. "Nach einem Tag hatten wir das Geld zusammen, immerhin 25.000 Dollar." Die Fertigung des "Esels" konnte beginnen. Mittlerweile stehen zehn selbst gebaute Modelle in seinem Geschäft zum Verkauf und zur Vermietung an Urlauber und Residenten bereit. "Weitere Exemplare sind schon vorbestellt, von Kunden auf der ganzen Welt."

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Gut 2000 Euro müssen E-Bike-Fans für den "Moke" auf den Tisch legen. In drei Geschwindigkeitsstufen braust es sich dafür mit bis zu 45 Stundenkilometer über Radwege genauso gut, wie - dank der breiten Reifen - über Stock und Stein. Kaum tritt man in die Pedale, eilt einem der Elektromotor zu Hilfe. "Wir wollten ein Produkt für alle schaffen, für Jung und Alt", so Vogel, der eigentlich Berufspilot ist und im Online-Bereich arbeitet. "Auf Mallorca wird zu wenig getan für Elektro-Mobilität. Es gibt viel zu viele Autos. In den Städten ist alles zugeparkt, Grünflächen entstehen außerhalb der Zentren. Es müsste umgekehrt sein. Wir versuchen, mit unseren Bikes zu einer Veränderung dieser unbefriedigenden Strukturen beizutragen."

Der "Moke", gut 1,60 Meter lang und 1,04 Meter hoch, sei in jeglicher Hinsicht ein Alleskönner und gerade auf der Insel eine echte Konkurrenz zum Vierrad. "Längere Distanzen kann man dank der Samsung-Batterie, die ganz normal an der Steckdose aufgeladen wird, problemlos zurücklegen." Das 26 Kilo schwere Gefährt eigne sich für Spaßausfahrten ebenso wie zum Einkauf und ist definitiv ein Hingucker. Steht es am Straßenrand, wird es von den Passanten mit staunenden Blicken bewundert. Und ein wenig verrückt sieht es aus. "Ich bin ja auch ein bisschen gaga", sagt sein Erfinder lachend.

(aus MM 10/2017)