Stephan Barton stammt aus Celle. Der 35-Jährige will, dass Mallorcas Strände sauberer werden. Das Foto zeigt ihn in Calas de Mallorca. | privat

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Mallorca Magazin: Ist Ihnen bei Ihrem letzten Mallorca-Urlaub viel Müll im Meer aufgefallen, Herr Barton?

Stephan Barton: Im August durfte ich mal wieder zwei Wochen auf Mallorca verbringen. So enorm wie in diesem Jahr habe ich das Thema Müll noch nie wahrgenommen. Man kam an eine einsame Bucht mit türkisfarbenem, scheinbar glasklarem Wasser und je mehr man sich dem Wasser näherte, desto deutlicher sichtbar wurde der schier endlose Teppich aus kleinen, vom Wasser zerriebenen Plastikteilchen an der Oberfläche. Das ist dann erstmal für die Lebewesen im Wasser auf den ersten Blick schlimmer als für einen badenden Urlauber, aber trotzdem nicht beruhigend. Wenn dann Wind aufkam, der Tüten, Becher, Flaschen und all das Zeug in die Bucht trieb, war das Ausmaß der Verschmutzung der Meere plötzlich ganz nah und deutlich.

MM: Ist so die Idee für Ihre Aktion "Bring it back" entstanden?

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Barton: Nach einem wunderbaren Bad in einer kleinen Bucht an der Ostküste investierte ich ein paar Sekunden meiner Zeit und nahm beim Herausgehen aus dem Wasser ein bisschen Plastikmüll mit hinaus, um dieses schöne Fleckchen Erde noch etwas schöner zu machen. Das war einfach, unkompliziert und nicht einmal eklig, weil der Müll vom Meer gesäubert war. Ich machte das fort-an immer so, wenn ich das Meer verließ, und beobachte tatsächlich vereinzelt Leute, die das auch taten. Da dachte ich mir, das man daraus versuchen könnte, eine Bewegung zu starten. Mit der Facebook-Aktion ,Bring it back' (engl. Bring es zurück) möchte ich möglichst viele Leute auf das Problem der Vermüllung der Meere und der Natur aufmerksam machen und zum Handeln bewegen. ,Bring it back' soll Leute dazu bringen, Müll zurückzubringen.

MM: Kann also jeder Badegast etwas zur Sauberkeit unserer Strände beitragen?

Barton: Ganz sicher! Es fängt schon beim verantwortungsvollen Umgang mit entstehendem Müll an. Überall gibt es Abfalleimer, in denen man seinen Müll entsorgen kann. Ich versuche einen schönen Ort immer mindestens so schön zu hinterlassen, wie ich ihn vorgefunden habe und rufe mir vor Augen, was wohl mit Müll passiert, der in der Natur liegen bleibt. Man muss nicht tatenlos am Unrat in der Natur vorbeigehen. Wenn jeder, der nach einem Bad im Meer ganz einfach ein Stück Plastik aus dem Meer zurückbringen würde: Wie groß wäre die Menge wohl bei all den Touristen auf Mallorca, die täglich das Meer genießen!? Es ist einfach, etwas Gutes zu tun... Also ,Bring it back'!

(aus MM 30/2016)