Seit Oktober ist Schauspieler Simon Licht in einer Hauptrolle in der neuen Krankenhausserie "Doktor Klein" zu sehen. Fit hält er sich für seine Rollen auf Mallorca, bevorzugt beim Segeln. Kurz vor dem MM-Interviews ist er mit seiner gecharterten Bavaria-Yacht von einem Törn bei Windstärke 8 in der Bucht von Palma wiedergekommen. Es ist offensichtlich: Der Mann ist in guter Verfassung.
Fit muss er auch sein, denn Licht ist viel unterwegs. Mit der aus dem Münster-Tatort bekannten Christine Urspruch als kleinwüchsige Doktor Klein, Miro Nemec als schwulem Oberarzt ist er als testosterongesteuerter "Doktor Lang" in der erfolgreichen Serie zu sehen, aktuell steht eine Theaterpoduktion in Stuttgart an.
Sein Geheimnis: Sport treiben, segeln und keinen Stillstand dulden. Darüber dürfte sich auch Freundin Theresa Krentzlin freuen, die mit an Bord ist. Sie arbeitet als Werbemodel und Tänzerin und hat sich schon einige Tipps von ihrem erfahrenen Freund geholt.
Der wichtigste lautet: sich nicht zu schade für etwas sein. "Ich habe den Horst Mahler im ,Baader Meinhof Komplex' gespielt, der 2008 für einen Oscar nominiert war. Ich habe aber auch 2011 für ein halbes Jahr die Telenovela ,Wege zum Glück' gemacht, das hat mir unglaublich viel positives Feedback gebracht." Lichts Credo: Kein Regisseur gibt ihm eine Rolle, nur weil er das Angebot für eine Soap ablehnt hat. Den Wehmeyer in der Kultserie "Stromberg" hat er auch eine zeitlang gespielt, ebenso wie eine Rolle im Grimmepreis prämierten Film "Der Fall Jakob von Metzler".
Die Flexibilität macht sich im manchmal harten Schauspielbusiness bezahlt. Nach weniger prestigeträchtigen Rollen kommen wieder die hochkarätigen Angebote. Im Frühjahr wird man Simon Licht in "Elser" sehen, die Verfilmung des Schicksals des Hitler-Attentäters Georg Elser. Regie führte Oliver Hirschbiegel ("Der Untergang").
Trotz seiner Umtriebigkeit hat Simon Licht auch schon eine Saure-Gurkenzeit erlebt. Für ihn jedoch kein Grund zum Stillstand. Als große Angebote nach dem "Baader Meinhof Komplex" ausblieben - Automatismen gibt es nicht in der Branche - studierte er Politik an der Fernuni Hagen und nahm obendrein das Angebot eines Hamburger Freundes an, auf der TP52-Yacht "Platoon" mit Profis mitzusegeln. An Bord: Olympiasieger und America's Cup-Gewinner Jochen Schümann. Simon Licht segelte den MedCup vor Valencia, mehrfach die Copa del Rey und wohnte mit der Crew sogar eine Zeit in Palma. "Das Segelrevier kenne ich hier bestens", sagt er. Im Winter arbeitete er an der Instandhaltung des Bootes. "Das hat mir einen Wahnsinnsspaß gemacht."
Dafür hat er aktuell keine Zeit, denn Licht ist dank seiner Flexibilität gut im Geschäft. "Ich bin einer der wenigen Schauspieler, die in Fernsehen, Film und Theater arbeiten", sagt er. Dabei war Schauspielerei usprünglich gar nicht sein Ziel. "Eigentlich wollte ich Arzt werden, hatte schon einen Studienplatz in Würzburg." Nach dem Abitur besuchte er jedoch einen Freund in Wien und bewarb sich mehr aus Jux an der dortigen Schauspielschule - und wurde genommmen. "Seitdem habe ich nie wieder etwas anderes gemacht." Wer Simon Licht kennengelernt hat, weiß: Das ist stark untertrieben.
(aus MM 40/2014)
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