"Ich empfinde es als ein Geschenk, als Luxus, da leben zu dürfen, wo andere Menschen Urlaub machen", schwärmt Schauspielerin Jenny Jürgens. "Mallorca hat eine unglaublich hohe Lebensqualität, und ich kann der deutschen Enge entkommen. In jeder Hinsicht eine Bereicherung."
Jenny Jürgens pendelt zwischen Düsseldorf und Sóller. Der Grund: die Liebe. Sóller ist die Heimat des aus Barcelona stammenden Regisseurs David Carreras. Und der ist seit fast drei Jahren der neue Mann an der Seite der 46-Jährigen, deren Ehe im Sommer friedlich geschieden wurde.
Kennengelernt hat das Paar sich 1999 auf Mallorca. David arbeitete als einer der Regisseure der später gefloppten Pro-7-Soap "Mallorca - Suche nach dem Paradies", Jenny war eine der Hauptdarstellerinnen. "Damals ist gar nichts mit David gewesen", betont die Schauspielerin. Als die Serie abrupt beendet wurde, verloren die beiden sich aus den Augen. Bis sie 2010 erneut die Arbeit zusammenführte. Die Serie hieß "Lena - Liebe meines Lebens", und aus dem Titel wurde so etwas wie die Geschichte von Jenny und David, die inzwischen unzertrennlich sind.
An das Soap-Jahr, in dem sie das erste Mal mehr oder weniger auf der Insel lebte, erinnert sich Jenny Jürgens gerne zurück. "Es war eine tolle Zeit. Wir haben uns alle gut verstanden. Klar, wenn man mit so einer großen Crew etwas vollkommen Neues beginnt." Mit dem Aus für die Soap ging auch das Leben auf Mallorca zu Ende für die gebürtige Münchnerin, die als Tochter von Udo Jürgens bereits im Kindesalter mit dem Showgeschäft in Kontakt gekommen war.
Nach einer kurzen beruflichen Durststrecke folgten dafür die nächsten TV-Engagements. So war Jürgens zum Beispiel lange Zeit in "Die Anrheiner" zu sehen, in "Schlosshotel Orth", "Hallo Robbie" und weiteren Serien. Sie spielte Hauptrollen in Produktionen wie "Rosamunde Pilcher - Die Rose von Kerrymore", im "Traumschiff" im "Traumhotel" oder in der bereits erwähnten Telenovela "Lena - Liebe meines Lebens".
Auch mit ihrem Bekanntheitsgrad hat Jenny Jürgens es nicht immer leicht, neue Rollenangebote zu bekommen, wie sie ehrlich einräumt. "Die Auftragslage für Schauspieler ist allgemein sehr schwierig. Die Krise hat die Branche erreicht. Es gibt zu viele Schauspieler und zu wenige Produktionen."
Jenny Jürgens hat den Vorteil, dass sie auch auf der Theaterbühne ihre Frau steht und bereits viele gute Kritiken eingeheimst hat. Demnächst spielt sie in Köln im Theater am Dom. Das Stück "Blütenträume" läuft dort von Mitte Februar bis Anfang Mai.
Sie wird ihren David weniger sehen, aber keine Langeweile bekommen. Denn in Düsseldorf engagiert sich Jürgens für das Projekt "Herzwerk", das sie gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz ins Leben gerufen hat. Ziel ist ein aktiver Kampf gegen Altersarmut. Jürgens und ihre Mitstreiter wollen alten Menschen helfen. Durch Geld, aber auch durch "Zeitspenden". Man kann eine Patenschaft für einen alten Menschen übernehmen, mit ihm Zeit verbringen. "Alter, Krankheit, Einsamkeit - diese Menschen haben die schwächste Lobby." Man merkt, dass dieses Projekt Jenny Jürgens am Herzen liegt. "Ich mache das nicht nur so nebenbei. Ich finde solche Initiativen extrem wichtig, auch wenn sie nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sind."
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