Gaby Balke im Garten ihres Hauses. Trotz der tagtäglichen Sauerei kann sie noch lachen.

TW
3

Eigentlich wohnt Gaby Balke gerne an der Playa de Palma auf Mallorca. In der Calle Miquel Pellissa, der Verlängerung der sogenannten "Bierstraße", bewohnt sie in der dritten Linie eine nette Parterrewohnung mit einem hübschen Gärtchen zur Miete. Aber genau dieses Gärtchen verwandelt sich in den Sommermonaten gewissermaßen zum Freiluftbordell.

Der Garten ist über die vordere Terrasse leicht zu erreichen, der Bewuchs auf der niedrigen Mauer verschafft nur anscheinend ein Mindestmaß an Abgeschiedenheit. Jeden Morgen findet die 51-Jährige gebrauchte Kondome in ihrem Garten, manchmal noch ekelerregendere Dinge wie menschlichen Kot.

"Man kann es nicht glauben, wenn man es nicht gesehen hat", sagt Balke, die seit drei Jahren an der Playa wohnt. So schlimm wie in diesem Jahr sei es aber noch nie gewesen. Es handele sich dabei um afrikanische Prostituierte mit ihren Freiern, in aller Regel Touristen, erzählt Balke. Einige habe sie schon in flagranti erwischt. Manche "Kunden" seien so betrunken, dass sie den Ausgang nicht finden und dadurch obendrein noch Lärm und Schäden verursachten.

Ähnliche Nachrichten

Balkes Vermieter hat bereits Anzeige erstattet. Der Mallorquiner, der nicht namentlich erwähnt werden will, kennt einen Beamten persönlich und weiß, dass der drei- bis viermal pro Nacht an seinem Haus vorbeifährt. "Aber natürlich kann er nicht die ganze Nacht dort Wache halten", sagt er gegenüber MM. Einen Zaun wie ihn einige in der Nachbarschaft haben, will er nicht hochziehen, der ist ihm zu teuer. Er bestätigt aber auch den Eindruck seiner Mieterin: So schlimm sei es noch nie gewesen.

Die Polizei kontrolliert an der Playa de Palma immer wieder ausländische Prostituierte und überprüft ihre Papiere. Die Rede ist zwar von weit weniger als den 200 Prostituierten, welche die "Bild-Zeitung" in diesem Sommer ausfindig gemacht haben wollte.

Francisco Marín, Präsident des Hotelverbandes an der Playa de Palma, sprach in einem MM-Interview gar von einem Rückgang der Prostitution, weil die Touristen immer weniger Geld in der Tasche hätten.

Gaby Balke reichen indes die Handvoll Liebesdamen, die ihre Dienste in ihrem Garten verrichten. "Manche grüßen mich sogar ganz dreist, wenn sie mich sehen", erzählt sie. Wegziehen will die Deutsche indes nicht. Da sie in einer nahegelegenen Disco arbeitet, sei die Lage des Hauses gut. Im Winter hat sie erstmal Ruhe, dann ist es zu kalt für Sex im Freien.