Die Ordensbrüder der Jesuiten in Palma erinnern sich noch gut an den Besuch von Jorge Mario Bergoglio in Palma (r.: Pater José María Casanovas). | Foto: Pere Bota

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Der neugewählte Papst Franziskus I. hat im Jahre 1982 bei einem Aufenthalt auf Mallorca die Jesuiten-Gemeinde in Palma besucht. Jorge Mario Bergoglio interessierte sich damals für den mallorquinischen Jesuiten und Heiligen Alonso Rodríguez, der 1617 in Palma gestorben war.

Der heutige Papst stand damals einer Jesuiten-Gemeinde im argentinischen Buenos Aires vor und befand sich von einer Rückreise aus Rom in seine Heimat, schreibt die spanische Tageszeitung "Ultima Hora" am Freitag. Damals legte Bergoglio einen Zwischenstopp auf Mallorca ein und traf sich mit seinen mallorquinischen Ordensbrüdern.

Im Jesuiten-Kolleg in Palma, das auch die Schule Montesión betreibt, erinnert man sich noch gut an den Besuch des Glaubensbruders. Um so größer war die Freude, dass Bergoglio zum neuen Papst erkoren wurde, und mit ihm erstmals ein Jesuit dem Kirchenstaat vorsteht.

Bergoglio wollte 1982 die Wirkungsstätte des mallorquinischen Heiligen kennenlernen. Er trug sich damals mit Plänen, in Argentinien eine Kirche zu bauen und sie Alonso Rodríguez zu widmen. Seine Ordensbrüder schenkten ihm damals eine kleine Heiligenstatue des Mallorquiners. 

Der Jesuitenpater in Palma, José María Casanovas, sagte, nicht mit der Wahl Bergoglios zum Papst gerechnet zu haben. "Aber ich weiß, er ist sehr effizient, geschätzt und volksnah. Ich sah ihn im Fernsehen und war sehr bewegt."  

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INFO

Der Heilige Alonso (Alphonsus) Rodríguez wurde 1532 in Segovia als Sohn eines verarmten Wollhändlers geboren. Er übernahm, so ist auf Wikipedia zu lesen, dessen Geschäft. Als später seine Ehefrau und drei seiner Kinder nach und nach an Krankheiten starben, wuchs in ihm der Wunsch, in eine Ordensgemeinschaft einzutreten.

1571 wurde er als Laienbruder in die Gesellschaft Jesu aufgenommen, später in das neu gegründete Kolleg auf Mallorca geschickt, wo er 46 Jahre in der demütigen Position eines Portiers diente. In dieser Zeit übte er einen bewundernswerten positiven Einfluss nicht nur auf die Hausbewohner aus, sondern auf eine große Zahl von Menschen, die zur Pforte kamen, um Rat und Weisung zu finden.

Die körperlichen Bußübungen, die er sich selbst aufbürdete, waren extrem. (...) Seine Losung war: "Nur Gott gefallen und immer und überall Gottes Willen erfüllen."