Ein schriller Paradiesvogel wirbelt über die DSDS-Bühne. Die einen lieben und die anderen hassen ihn. Der 16-jährige Küblböck polarisiert, aber das ist ihm ganz recht. Er will anders sein, gegen den Strom schwimmen. Und er hat damit Erfolg. Immerhin wird er Dritter in Deutschlands größter Castingshow. Zehn Jahre sind seitdem vergangen. Zehn Jahre, in denen er sich seine starke Medienpräsenz erhalten hat.
Daniel sitzt entspannt an der Bar eines kleinen Restaurants in Portitxol. Am Himmel donnert und blitzt es, doch das trübt seine gute Laune nicht. In perfektem Spanisch bestellt der mittlerweile 26-Jährige erst einmal mallorquinischen Rotwein, und keine zwei Minuten später erfüllt eine gefühlvolle Ballade die Location.
Es ist einer der neuen Songs von Daniel Küblböck, der jetzt auch auf Spanisch singt. "Ich habe den ganzen Sommer hier am Schreibtisch gesessen, bei der Hitze komponiert und getextet. Dabei hat mein rollendes R endlich mal Sinn gemacht", sagt Küblböck und lacht.
Ein Gast nickt beeindruckt in die Richtung des Sängers. Wie fühlt es sich für einen deutschen Künstler an, solche Songs auf der Bühne zu präsentieren? "Das ist für mich wie eine Flasche Champagner zu trinken, Erdbeeren zu essen, und dann kommt noch das gewisse Sahnehäubchen oben drauf. Die Sprache hat für mich eine Leidenschaft, eine Wärme, die alle Emotionen weckt."
Auf die Frage, ob die Insel ihn musikalisch inspiriert hat, sagt Daniel: "Die Insel hat mich natürlich inspiriert, und sie hat mich auch ein Stück weit verändert. Ich habe hier Dinge gelernt, die ich vorher nie gemacht oder mir zugetraut hätte."
So hat Daniel Küblböck in diesem Sommer wirklich geackert: Neben der Gestaltung des neuen Albums "Diez años Küblböck - Ich versteh' nur Spanisch" hat der gebürtige Hutthurmer die Platzreife auf dem Golfplatz erlangt und einen Bootsführerschein gemacht: "Der Führerschein war wirklich nicht ohne. Da bin ich manchmal fast verzweifelt."
Aber er hat sich festgebissen, nicht aufgegeben: "Man kann alles schaffen." Und genau dieses Gefühl möchte er anderen vermitteln: "Früher wollte ich ein Außenseiter, einfach anders sein. Mittlerweile macht es mir mehr Spaß, ein Vorbild zu sein. Man muss nicht der Schönste sein oder die tollste Stimme haben, um etwas erreichen zu können." Erreicht hat Daniel Küblböck viel in den letzten Jahren. Immerhin hat er mit dem richtigen Riecher für Solarenergie Millionen gemacht. Trotzdem ist er bodenständig geblieben.
Gibt es jemanden, der ihn erdet? "Ich habe ein sehr inniges Verhältnis zu meiner Omi, obwohl zwischen uns fast zwei Generationen liegen. Sie teilt ihre Lebenserfahrung mit mir. Da gehört Abheben nicht zum Lebensplan. Sie berät mich auch in geschäftlichen Angelegenheiten, und dafür bin ihr sehr dankbar. Ich will ja nicht so enden wie Matthias Reim," sagt Küblböck und schmunzelt.
Beruflich hat der Jazzliebhaber bereits fast alles erreicht. Da stellt sich die Frage, was Daniel Küblböck für die nächsten zehn Jahre geplant hat. "Das werde ich nicht verraten. Am Ende klaut man noch meine Idee. Ich bin kein Fan von Daniela Katzenberger, aber ihr Café-Konzept war schlau. Und was kam danach? Jeder zweite Promi hat ein Café eröffnet. Nachmachen ist leicht - ich erfinde lieber neue Projekte."
Damit macht Küblböck, ganz klar, neugierig auf mehr - aber zu entlocken ist ihm nichts. Die Frage, ob er - wie einige andere Promis auch - Mallorca irgendwann den Rücken kehren wird, beantwortet er hingegen leidenschaftlich: "Ich habe die Insel schon als Kind geliebt und werde meinen Wohnsitz hier niemals aufgeben."
Er ärgere sich zwar sehr über die Erhöhung der IVA, weil "es mir unverständlich ist, warum man die Leute in der Krise mit noch höheren Kosten belasten muss". Aber deshalb werde er nicht gehen: "Mallorca ist für mich das Hawaii Europas, und so sollte man die Insel auch sehen."
Bleibt die Frage, ob Daniel Küblböck seinem nächsten Album vielleicht einen hawaiianischen Touch verleihen wird. Aber auch das, so sagt er, würde er jetzt sicherlich noch nicht verraten.
12 Kommentare
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Muss man ihn jetzt mit "Eure Hohheit" anreden?
Danke für den schönen Artikel. "Diez años Kúblbóck - Ich versteh' nur Spanisch" ist ein wunderschönes Album. Jeder Song berührt und nimmt einen mit. Geniale Instrumentierung, tolle Harmoniewechsel, brilliante rhythmische Akzentuierungen, schöne Texte und ein phantastischer Sänger. Und mit jedem Anhören wird es immer noch besser... @ manassas: Wer nach dem Haar sucht, dem entgeht die Suppe. ;-)
DANIEL KÜBLBÖCK HAT SICH TATSÄCHLICH ZU EINEM GUTEN SÄNGER ENTWICKELT SEIN NEUES ALBUM ZEUGT VON GROSSER STIMMVIELFALT UND GUTEN TEXTEN DA KÖNNEN DIE *UNTEN SCHREIBENDEN*NEIDER SICH -AUSTOBEN,WIE SIE WOLLEN...ES ÄNDERT NICHTS... MALLORCA-MAGAZIN-SCHREIBT DIE WAHRHEIT
In der Tat, vera. Auch ein manassas kommt in die Jahre. Wie öde er sein Leben verbringt, sich nur damit zu beschäftigen, welcher Ex-DsdS-Kanidat in welcher Zeitung steht, um dann seinen Müll zu hinterlassen. Kein Wunder, das niemand mit ihm zu tun haben will. Nicht war, Oliver! Armes Hascherl, hast sonst nix zum spielen!!!
manassas bist aber spät, bist doch sonst immer schneller mit dein müll zu schreiben. nach 10 jahren wird man auch langsamer
Interessant, wie die Ökostrommär - von DK selber lanciert - immer noch umhergeistert. Aber sei's drum, über seine Musik redet keiner. Selbst Konzertkritiken gibt's keine mehr zu lesen. Und einen neuerlichen Versuch, seine lauen Popnümmerchen bei Amazon in den Jazzcharts unterzubringen, hat er auch nicht gemacht. Alles redet über seine Medienpräsenz. Ist noch niemandem aufgefallen, dass er mehr so eine Art Running gag ist, den man aus dem Hut zaubert, wenn man noch ein paar Zeilen oder ein paar Minuten übrig hat? Und sein Versuch, beim Jazz-Echo zu landen, ist ebenso gescheitert wie seine Talk-Night. Ansonsten scheint er ein lustiges Wohlstandsleben zu führen. Nicht als Millionär, aber immerhin. Die überhöhten Preise für Eintrittskarten, sowie Bild- und Tonträger, scheinen doch einiges in die Kasse zu spülen. Für mehr als 10 bis 12 Konzerte im Jahr scheint es aber nicht zu reichen. Und seine Musik ist eh nicht der Rede wert, auch wenn er es jetzt als Iglesias für Arme versucht. Insofern unterscheidet sich sein künstlerisches Schicksal nur wenig von dem seiner DSDS-Genossen: Sie spielen in der Szene keine Rolle.
Ich denke, Mallorca tut Daniel sehr gut, denn sein neues Album ist einfach fabelhaft!
Habe mir die Hörproben auf der Hompage angetan und dachte im ersten Moment -ist das aus den ersten Mottoshows von DSDS.Zwar nicht mehr ganz so quäckig aber mit sehr dünner Stimme.Auch als Selbstvermarkter hätte er die Chance in die Charts zu kommen.Doch dazu gehört etwas mehr als in einem kleinen Studio einen Tonträger zu produzieren.Warum macht er seine Musik nicht bekannt - traut er seinem eigenen Gesang nicht?
Mallorca ist eine wunderschöne Insel, dass sie Daniel Küblböck inspiriert hat, ein spanisches Album zu schreiben und zu produzieren, finde ich klasse. Ich habe mir vor einiger Zeit Hörproben von diesem Album auf seiner Homepage angehört, bin echt begeistert. Ich habe auch irgendwo gelesen, dass er am Abend ein Konzert in Berlin gibt. Mal schaun, wenn er ein Konzert in meiner Umgebung gibt, werde ich es besuchen.
Mallorca ist echt eine wunderschöne Insel, dass sie Daniel Küblböck zu einem spanischen Album inspiriert hat, finde ich sehr spannend. Ich habe mir vor einiger Zeit Hörproben auf seiner Homepage angehört, war echt begeistert.