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Für Erwachsene spielt sie schon deshalb eine Rolle, weil die meisten glauben, zu wenig davon zu "haben" - Kinder können mit dem Wort oft nur wenig anfangen: Zeit. Sagt Peter Maffay. Der hat gerade ein besonders intensives Verhältnis zu diesem Begriff: "Tabaluga und die Zeichen der Zeit" heißt die dritte Konzertshow, mit der er gerade zum letzten Mal durch Deutschland tourt. "Zeit ist unwiederbringlich", sagt er. "Und je älter man wird, desto mehr merkt man, wie sie einem zwischen den Fingern zerrinnt."

Die Abschiedstournee ist Mitte Oktober sehr erfolgreich angelaufen, ein wenig wehmütig sei er schon, gesteht Peter Maffay. Waren ja auch fast 30 Jahre, die ihn der kleine, grüne Drache begleitet hat - und die Menschen begeistert. Kaum ein anderes Musical hat so gerockt wie "Tabaluga": Seit 1983 sind damit drei Millionen Alben und mehr als 1,8 Millionen Tickets verkauft worden. Bei der aktuellen Tour, die kurz vor Weihnachten endet, rechnete man zunächst mit mehr als 350.000 Zuschauern in rund 50 Shows - allein in Hamburg waren es nun schon 40.000 Besucher: "Wenn diese Tendenz so anhält", sagt Peter Maffay, "könnte gerade die letzte Tour die schönste werden."

Zeit für seine Finca Can Sureda bei Pollença ist da natürlich kaum. Aber: "Alles im Leben hat seine Zeit" - wie es auch im Schluss-Song des Show-Märchens heißt. Wofür möchte er selbst nach "Tabaluga" mehr Zeit haben? Vor allem für die "richtige Balance" zwischen Privat- und Berufsleben, sagt er: "Ich möchte natürlich auch so oft wie möglich in Spanien sein."

Was allerdings recht häufiges Fliegen bedeuten dürfte. Denn: 2013 soll auch ein neues Rock-Album erscheinen, 14 Open-Air-Konzerte stehen bereits fest. Nach mehr "Zeit" hört sich das zwar nicht gerade an, Peter Maffay sieht's locker: "Der liebe Gott gibt uns Zeit ja auch nicht, damit wir sie nur absitzen", lacht er.

Sitzen ist sowieso nicht sein Ding. Wie schafft er den aktuellen Show-Marathon - samstags und sonntags mit sogar gleich zwei Aufführungen - eigentlich konditionsmäßig? Ein Extra-Fitness-Programm habe er dafür jedenfalls nicht aufgenommen: "Ich bewege mich generell viel."

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Die 28 topfitten Tänzer und Tänzerinnen, mit denen er auf der Bühne stehe, wirkten zusätzlich motivierend, wie er mit einem Lächeln gesteht: "Das ist die erste Tour seit über 40 Jahren, bei der ich keinen Tropfen Alkohol angerührt habe - seit Anfang September nicht mal ein Bier. Der Rock'n' Roll treibt manchmal auch seltsame Blüten."

Er sei dankbar, "jeden Tag unterwegs" und mit seinen über 60 Jahren noch so fit zu sein. Und dabei die Chance zu haben, Menschen nicht nur eine Freude zu machen, sondern ihnen auch eine "Vision zu vermitteln". Denn klar, steckten autobiografische Züge und eigene Ideale in der kleinen, grünen Figur: "Wir haben sie ja auch mal kreiert, um humanistische Werte - Freiheit, Respekt, ein vorurteilsloses Miteinander - zu transportieren."

Auch die kleinen, aber unvergessenen Begegnungen am Rande der Bühne seien es, die "Tabaluga" so wertvoll für ihn machten. Wie kürzlich mit der jungen, blinden Frau im Publikum, die seine Show - die doch eigentlich von der Optik lebe - allein über ihr Gehör erlebt habe. "Wann sehen wir uns wieder?" habe sie zum Schluss gefragt.

Und dann ist da ja noch seine Stiftung, die inzwischen aus drei Häusern besteht - neben Deutschland und Mallorca ist nun noch Rumänien dazu gekommen: "Mehr schaffen wir dann auch logistisch und finanziell nicht."

Klingt alles ganz nach Tabaluga: Dessen Gegenspieler Arktos - gespielt übrigens von Heinz Hoenig - will "die Zeit einfach nur totschlagen". Peter Maffay hat noch jede Menge vor - und kennt schon lange den besten Trick in Sachen "Termindruck": "Die Zeit hält nur in Träumen an."

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