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Miguel Adrover gilt als Querdenker, und die spanische Tageszeitung "Ultima Hora" nennt ihn den "vermutlich revolutionärsten Modeschöpfer der Gegenwart". Jetzt hat sich der mallorquinische Designer in Palma Fragen von Studierenden gestellt.

"Meine Botschaft lautet: Ihr könnt kreativ sein mit dem, was Ihr habt. Dinge neu erfinden. Das Wichtigste ist Eure Fantasie" (spanisch: "ilusión"), sagte Adrover den Studenten der Mode-Design-Schule Escola Superior de Disseny de les Illes Baleares.

Per Video hatte er Eindrücke seiner Kreationen mitgebracht, die bei der jüngsten New Yorker Fashion Week für Aufsehen gesorgt hatten. Der umstrittenste Entwurf war ein Kostüm, bei dem Adrover den Stoff zweier Fahnen, der US-amerikanischen und der kubanischen, verwendet hatte. 

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Die Kreationen waren nach seinen Worten aus Materialien entstanden, die er bei sich im Schrank gefunden haben wollte: Ein Bettlaken, fünf T-Shirts, ein Sweat-Shirt, das er zu einer "Burka" umformte. Hinzu kamen Handtücher von McDonald's, die in Ägypten als Dreingabe zum Kindermenü verteilt worden waren, sowie Badetücher aus einer Sauna in der Türkei.

Adrover erzählte den Studierenden, dass er als Kind viel geschlagen worden sei, etwa, weil er im Rock der Großmutter zur Sonntagsmesse gehen wollte. "Man darf sich dennoch nicht verbiegen lassen." Mode-Konzernen wie Zara oder H&M warf der Kreative vor, die "Essenz" getötet zu haben.

Die Idee zur seinen neuesten Entwürfen für New York hatte der Mallorquiner auf seiner Heimatinsel entwickelt und dann in sieben Monaten mit fünf Studierenden der Hochschule umgestzt. Nach der Gesprächsrunde in Palma musste der Vielbeschäftigte schon wieder losdüsen: Nach Paris, zum einem Foto-Shooting für die Modezeitschrift "Vogue".