"Es war eine interessante Erfahrung. Grenzwertig", mein Jazzy. "Was für Prüfungen es geben könnte, das wusste ich. Aber ich kannte die Menschen vorher nicht, mit denen ich in Australien sein würde." Viele Zuschauer sahen in Jazzy, die mit bürgerlichem Namen Marlene Tackenberg heißt, die Ober-Zicke.
"Es ist nicht so, dass ich zwölf Tage rumgezickt habe. Das sind Momentaufnahmen. Aber auch das war mir klar. Aus 24 Stunden werden 45 Minuten zusammengeschnitten."
Ab 1995 war Jazzy für einige Jahre ein Popstar. "Tic Tac Toe" verkauften Millionen Platten. Nach der Trennung der Band war Jazzy im Musikbusiness nicht mehr so angesagt. "Aus dem Blickwinkel der Öffentlichkeit bin ich heute nicht mehr so erfolgreich, wie ich mal war", meint die Halb-Französin.
Sie ärgert sich aber auch über einige Medienberichte. "Bei allen, die ins Dschungelcamp gehen, heißt es immer gleich, die seien pleite. Ich habe mal in einem Interview gesagt, ich würde, wie andere Leute auch, ab Mitte des Monats vom Dispo leben. Schon war ich pleite. Ich finde auch nicht schlimm, dass ich gekellnert habe. Ich würde es schlimmer finden, wenn ich Geld auf dem Konto hätte und Sozialhilfe empfangen würde."
Drei Jahre hat der einstige Popstar als Kellnerin gejobbt. "Irgendwann sagt man sich: Wenn ich nicht im kommenden Monat tatsächlich zum Amt gehen will, dann muss ich meinen Arsch bewegen. Aber ich habe das doch frei gewählt. Ich wollte kein It-Girl werden nach Tic Tac Toe."
Dass Jazzy nach mehreren Absagen in den vergangenen Jahren diesmal ins Dschungelcamp einzog, hing natürlich damit zusammen, dass RTL gut zahlte. Dass sie sich einen Karriereschub versprach, streitet Jazzy ab. "Man kann natürlich auf den Dschungel-Dampfer aufspringen und jetzt schnell etwas herausbringen. Aber das ist nicht mein Ding. Ich will langfristig etwas machen."
Dass bisher fast kein Dschungelkandidat beruflich großartig von der Show profitieren konnte, sei der Sängerin auch vorher schon klar gewesen.
Einen neuen Plattenvertrag hat Jazzy schon im vergangenen Jahr unterschrieben, Partnerin ist Claudia Alexandra Wohlfromm, die seit elf Jahren in Palma lebt. Wohlfromm war die Erfinderin von "Tic Tac Toe". Sie ist nach einer langen Auszeit vom Job wieder ins Musikgeschäft zurückgekehrt.
Gemeinsam wollen die beiden Frauen den Erfolg. Jazzy: "Künstler haben das Dilemma, dass sie manchmal ganz oben sind und dann der Fall kommt, oder die Durststrecke. Ich will Musik machen und gerne auch Schauspielerin. Wenn die Zeit reif ist, dann passiert etwas."
In den kommenden Wochen wird die in Berlin lebende Jazzy auf Wohnungssuche gehen - in Palma. Sie kennt Mallorca, hat bereits Ende der 90er Jahre zwei Jahre fest in Artà gewohnt.
Irgendwann wird man Jazzy, die auch in den vergangenen Jahren fast immer irgendwas mit Musik gemacht hat (zum Beispiel Musical gespielt), wohl wieder auf einer Bühne sehen. Sie sagt aber auch: "Es kann immer sein, dass ich mal wieder kellnern gehe, weil ich Geld brauche. Musik geht nicht auf Knopfdruck."
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