Manuel Fraga (r.) genehmigte als Informationsminister in den 60er Jahren die Veröffentlichung der englischsprachigen Tageszeitung "Majorca Daily Bulletin", wie das "Mallorca Magazin" herausgegeben von Verleger Pere Serra (l.). | Foto: Planas i Muntanyà

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Der konservative Politiker Manuel Fraga machte Spanien einst zur Tourismusdestination und war eine der schillerndsten Figuren des Politikbetriebs. Jetzt starb der 89-Jährige in Madrid.  

Der gebürtige Galicier war in den 60er Jahren als Minister der Franco-Diktatur für die Bereiche Information und Tourismus zuständig. Während seiner Amtszeit wurde Spanien zur Tourismusdestination, auch der weltberühmte Werbeslogan "Spain is different" wurde damals geschaffen.

Unvergessen ist auch sein Bad 1966 im Mittelmeer, das den Zweck hatte, die Öffentlichkeit nach dem Unfall eines US-Amerikanischen Bombers zu beruhigen, bei dem Radioaktivität freigesetzt worden war.

Fraga war auch verantwortlich für ein neues Pressegesetz im Jahr 1966, das die Zensur etwas lockerte. Er war es auch, der Anfang der 60er Jahre die Veröffentlichung der englischsprachigen MM-Schwesterzeitung auf Mallorca, des "Majorca Daily Bulletin" genehmigte.

Während des Übergangs zur Demokratie in Spanien spielte Fraga eine herausragende Rolle. Er war an der Ausarbeitung der neuen Verfassung beteiligt und gründete die konservative Alianza Popular sowie später die PP, der er bis zu seinem Tod angehörte.

Fraga war lange Jahre Ministerpräsident Galiciens, Senator in Madrid und galt zuletzt als "graue Eminenz" der Konservativen.

Seit einigen Wochen litt er an einer Atemwegserkrankung, letztendlich erlag er am Sonntagabend einem Herzstillstand.