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Der erste Teil des Konzerts am 14.03. im Auditorium gehört der Flöte. Als Solist konnte der namhafte französische Flötist Emmanuel Pahud gewonnen werden. (Näheres im dreisprachigen Programmheft). Er spielt die Flötensonate von Francis Poulenc in einer Bearbeitung für Orchester von Lennox Berkeley und das Konzert op.28 von Carl Reinecke. Der zweite Teil steht dann ganz im Zeichen der impressionistischen Klangmagie Maurice Ravels: Pablo Mielgo dirigiert den Welthit „La Valse“ und die zweite Suite aus „Daphnis et Chloé“, Ravels längstes Orchesterwerk.

Francis Poulenc, zusammen mit Darius Milhaud, Jacques Ibert, Claude Debussy und Maurice Ravel einer der wichtigsten französischen Komponisten des 20.Jahrhunderts, schrieb seine Flötensonate ursprünglich mit einer Klavierbegleitung. Im Konzert erklingt sie in der Orchesterbearbeitung des englischen Komponisten Lennox Berkeley (1903-1989). Dessen Klangsprache ist licht und Streicher-dominiert, wie bereits zu Beginn des Kopfsatzes zu hören ist. Im Verlauf der drei Sätze kommen weitere Klangfarben dazu. Hier der Schluss. – Carl Reinecke (1824-1910) war ein äußerst vielseitiger deutscher Komponist, Pianist und Dirigent, der als „graziöser Mozartinterpret“ gefeiert wurde. Die heiter-klare Welt Mozarts bestimmt auch seine eigenen Werke, seine Instrumentation besticht durch Transparenz und Ausgewogenheit, schön zu hören in seinem Flötenkonzert in D-dur, op.283. Hören Sie den Beginn des 1.Satzes. Auf ein verhaltenes Lento maesto folgt ein ebenso gelöstes Finale im gemäßigten Tempo Moderato. Hier Anfang und Schluss.

„La Valse“ hält der französische Dirigent Stephane Deneuve trotz einer Dauer von nur 13 Minuten für Ravels „vielleicht größtes Orchesterwerk“, wie er in dem br-Podcast „Das starke Stück“ erklärt. Ursprünglich als Ballett konzipiert, erklingt es heute vor allem als Konzertstück auf den Podien der Welt und entfaltet dort eine ungeheuer suggestive emotionale Wirkung. „Wir befinden uns in einer kaiserlichen Residenz in Wien im Jahr 1855. Flüchtig lassen sich durch Nebelschleier hindurch tanzende Walzerpaare erkennen.“ So beschreibt der Komponist die Szenerei, die er in seinem „poème choréographique“ musikalisch eingefangen hat. „Nach und nach lösen sich die Schleier auf, man erblickt einen großen Saal mit zahllosen kreisenden Menschen.“ Ravel war ein großer Verehrer der Walzertradition, und so wollte er eigentlich eine Hommage an den Wiener Walzer und dessen König Johann Strauß schreiben. So der Plan, als er 1906 mit der Komposition begann. Doch dann kam der Erste Weltkrieg, und so ließ Ravel die Arbeit an seinem Werk ruhen. Als der Krieg endet, ist er ein anderer. Das schlägt sich auch in seiner Arbeit, die er erst 1919 auf Bitte des Impressario Serge Diaghilew wieder aufnimmt, nieder. Aus dem eleganten Walzertraum von einst wird nun ein Albtraum-Szenario. Eine ganze Gesellschaft rast ihrem Untergang entgegen. Diaghilew gefiel das gar nicht, und so erklang „La Valse“ zum ersten Mal als reines Orchesterstück 1920 in Paris. So endet es.

„Es ist paradox: wohl kaum ein Komponist steht so sehr für Erotik in der Musik wie Maurice Ravel. Welche Leidenschaften er privat hegte, darüber ist so gut wie nichts bekannt. Seine Musik jedenfalls steckt voll von überwältigender Sinnlichkeit,“ erklärt der Kabarettist Michael Lohse in seinem Podcast „Meisterstücke“ (wdr3) über „Daphnis et Chloé“. Ein „Schäferstündchen im antiken Griechenland“, genauer gesagt in jenem Arkadien, das uns die Dichter zurechtgezimmert haben. Es beginnt mit dem Erwachen eines neuen Tages, mit Vogelgezwitscher. Der zweite Satz der Suite ist mit „Pantomime“ überschrieben und beginnt so. Höhepunkt ist das Finale: „Danse géneral“ mit seinem mitreißenden Schluss. Mehr als ich Ihnen hier erzählen kann erfahren Sie in „Klassik to go“ über dieses Werk, das Mielgo wohl mit Bedacht ans Ende des Konzertabends gesetzt hat. Karten für dieses faszinierende Konzert gibt’s wie immer auf der Webpage des Auditoriums.