Digital Detox – eine bewusste Auszeit von Facebook, Instagram, Twitter, Tinder und Co. – noch vor wenigen Wochen war das ziemlich en vogue. Zu schnell, zu oberflächlich, zu zeitraubend waren die sozialen Netzwerke für viele von uns geworden. Und heute? In Zeiten einer Pandemie, in denen man zum Hausarrest verdammt ist, wirken die bunten Apps wie Lebensretter. Die Quarantäne – das bestätigt einem jeder Arzt – kann ordentlich aufs Gemüt schlagen. Vor allem, wenn man – wie in Spanien – nicht mal zum Spazieren nach draußen gehen kann. Umso schöner ist es, wenn man sich per Whatsapp, Zoom oder Houseparty mit seinen Freunden verbindet – im Pyjama auf dem Sofa mit einem Glas Wein in der Hand. Auf einmal haben die „Social Networks” und die vielen Chat-Apps einen echten Nutzen. So schlimm Corona ist, in unserem täglichen Leben hat das Virus manches ins rechte Licht gerückt. Was ein Zeitfresser war, ist plötzlich dienlich. Das Selbstverständliche wird zum Besonderen. Gut, dass Spanien in Sachen schnelles Internet ordentlich aufgestellt ist. Selten war das Web wichtiger als in diesen Tagen. Und in manch einem Lebensbereich hat Corona sogar möglich gemacht, was lange unmöglich schien. „Teletrabajo” – Homeoffice – es funktioniert tatsächlich besser als gedacht, selbst in Branchen, in denen die Präsenz im Büro oder bei Vor-Ort-Terminen sonst wichtig ist. Wieder haben Sie eine prall gefüllte Ausgabe des MM auf Ihrem Tisch liegen – und das, obwohl die Hälfte der Redakteure von zu Hause aus arbeitet.Restaurants liefern jetzt nach Hause, die Landwirtschaft versorgt Bürger mit Gemüsekisten und unsere Kinder lernen im heimischen Wohnzimmer – mit Laptop oder Tablet.
Erstaunlich, was alles möglich ist
02.04.20 15:11
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