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Auf die Frage, ob die Wirtschaftskrise vorbei ist, bekommt man oft die gleiche Antwort: "Ja, aber das muss erst noch bei den Leuten ankommen." Ähnlich verhält es sich mit der Nebensaison auf Mallorca. Ob sie in den vergangenen Jahren belebt worden ist, wie es die Politik immer wieder vorgebetet hat? Betrachtet man die nackten Zahlen, lautet die Antwort "Ja". Mehr Hotels öffnen auch in der kalten Jahreszeit, der Flughafen fertigt zwischen Oktober und März mehr Passagiere ab als früher und immer mehr Restaurants halten ihren Betrieb im Winter am laufen. Wer aber in die beliebten Ferienorte fährt, der findet dort nach wie vor meist gähnende Leere vor. Wer mit den Händlern spricht, erhält auf Fragen nach dem Wintergeschäft meist die gleiche Antwort: "Nix los!" Und die Gastronomen, die einigermaßen zufrieden sind, profitieren davon, dass viele Konkurrenten dann doch dicht machen. Ist die zarte Belebung der Nebensaison also auch schon "bei den Leuten angekommen"? Nein! In diesem Fall wohnt dem Anfang kein Zauber inne. Abschreiben darf man die Wintermonate in touristischer Hinsicht aber nicht. Ein Sonnenziel wie die Kanaren, das wird Mallorca zwischen November und März nicht werden, das muss man einfach akzeptieren. Wohl aber hat die Insel andere Pfunde, mit denen sie wuchern kann: attraktive Golfplätze, tolle Wanderrouten, ansprechende Shopping-Möglichkeiten und etliche schmucke Boutique-Hotels und nicht zuletzt der steile Image-Aufstieg Palmas machen Mallorca auch im Winter zu einem Ort, an dem man es sich gut gehen lassen kann. Was noch fehlt, ist ein in sich stimmiges Konzept, in dessen Ausarbeitung alle Beteiligten gleichermaßen eingebunden werden. Noch gibt es zu viele gegenseitige Schuldzuweisungen - die Frage nach dem Huhn und dem Ei stellt man sich nach wie vor: Gibt es wenige Flüge, weil die Hotels dicht machen oder machen die Hotels dicht, weil es wenige Flüge gibt? Die Politik muss in dieser Hinsicht versuchen, ein gesundes Gleichgewicht zu schaffen. Und für alle, die zu hohe Erwartungen haben: Die Messlatte für den Winter sollte nicht der Sommer sein. Autor: Patrick Czelinski