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Spanien im Allgemeinen und die Balearen im Besonderen haben bei der PISA- Studie wieder einmal verheerend abgeschnitten. Die Ergebnisse sind alarmierend und verlangen nach entschiedenem Handeln. Der Ausbau des Bildungswesens muss in Spanien oberste Priorität erhalten. Denn die Qualität der Bildung wird in Zukunft der Gradmesser für die Zukunftsfähigkeit des Landes sein. Vorbei die Zeiten, als Schulabbrecher auf gut bezahlte Jobs in Tourismus oder auf dem Bau setzen konnten. Der Abbau der hohen Arbeitslosigkeit wird eine Generationen-Aufgabe sein - und nachhaltig nur gelingen, wenn die Jugend gut ausgebildet ist. In der Bildung liegt das eigentliche Drama Spaniens, denn es sind keine Anstrengungen erkennbar, die Defizite zu beseitigen. Im Gegenteil: Das Spardiktat hat auch vor Schulen und Universitäten nicht halt gemacht. Schlimmer ist jedoch die Tatsache, dass die Bildung von den großen Parteien nicht als elementare Aufgabe betrachtet wird, auch wenn sie das in ihren Fensterreden beteuern. Jede Regierung beschließt neue Gesetze mit netten Kürzeln - gerade hat die Volkspartei "LOMCE" und "TIL" durchgeboxt -, die von der nächsten Regierung wieder kassiert werden. Das ist Egoismus auf dem Rücken der Jugend. Ein besonders trauriges Beispiel geben in diesen Wochen die Balearen ab. Das Mehrsprachenmodell TIL - vom Ansatz sicher ein gangbarer Weg - wurde frontal gegen die Wand gefahren. Lehrer und Schüler sind überfordert, die Opposition enorm. Diese Woche wurde gemeldet, dass nur die Hälfte der Schulen das Dekret bislang umgesetzt hat. An den Instituten herrscht Chaos, und die Bildungsministerin dient als Vorlage für Karikaturen, weil sie offenbar das Wort PISA nicht aussprechen konnte. Wieder ein verlorenes Jahr. PP und PSOE müssten in Land und Region einen parteienübergreifenden Pakt für die Bildung schließen, orientiert an wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es bleibt beim Konjunktiv. Denn sie sind nicht willens, über ihren Schatten zu springen. Ein Armutszeugnis. Autor: Bernd Jogalla