Die Correfocs, der Auftritt der mallorquinischen Feuerteufel, ist ein Highlight bei dem Stadtfest in Palma de Mallorca. | T. AYUGA
Wenn die gesamte Stadt voller Lagerfeuer und Grills ist und mallorquinische Feuerteufel auftreten, dann feiert Palma ihren Schutzpatron. Das wird in diesem Jahr geboten sein.
Im Gegensatz zu Deutschland gehört der Januar auf Mallorca zu den feierreichsten Monaten. Erst kommen die Heiligen Drei Könige auf der Insel an, dann wird Sant Antoni gefeiert und dann geht es in Palma de Mallorca rund: Zu Sant Sebastià huldigt die Inselhauptstadt ihrem Schutzpatron.
Sein eigentlicher Ehrentag ist Samstag, 20. Januar. Aber schon Tage vorher und auch nachher gibt es ein riesiges Programm in der gesamten Stadt und es wird gefeiert, was das Zeug hält.
Am Abend des Freitag, 19. Januar, sind wieder in der gesamten Stadt Grills und Feuerstellen aufgebaut, an denen man sich zum Essen, Trinken, Feiern und Quatschen trifft. Genannt wird der Abend "Nit de la Revetla".
Im gesamten Zentrum von Palma de Mallorca sind sechs Bühnen aufgebaut, auf denen Livebands auftreten und verschiedene Stile bedienen. Im Januar 2025 wird es zum zweiten Mal eine Verbena auf der Plaça Major und der Plaça Cort, dem Rathausplatz, geben. Sie sollen jeweils am Sonntagabend ab 18 Uhr beginnen und bis in die Morgenstunden gehen.
Ein besonderer Höhepunkt ist der Auftritt der mallorquinischen Feuerteufel, die "Correfocs", welche am Montagabend, 20. Januar, durch die Altstadt Palmas ziehen. Das ist jedes Mal ein irres Spektakel für die ganze Familie, die Parade wird von Trommlern begleitet und auf leicht brennbare Kleidung sollte an diesem Abend verzichtet werden. Wer sich traut, tanzt mit den Teufeln.
Tagsüber gibt es am Montag, 20. Januar, eine beliebte Radtour durch Palma de Mallorca, an der sich Menschen jeden Alters beteiligen. Das ausführliche Programm wird von der Stadtverwaltung Palma Mitte Januar 2025 bekannt gegeben.
Zum geschichtlichen Hintergrund
Sankt Sebastian ist unter anderem der Schutzheilige gegen die Pest, da man seiner Fürbitte das schnelle Erlöschen der Pest 680 in Rom zusprach. Die Heiligengeschichte erzählt, dass Sebastian – wahrscheinlich ein gebürtiger Mailänder – ein römischer Soldat und Märtyrer war, der an einem 20. Januar, wohl des Jahres 288, starb. Es gab einen Sarkophag in den Katakomben an der Via Appia Antica im Süden Roms mit seinem Namen.
Kaiser Diokletian ließ Sebastian wegen seines christlichen Glaubens mit Pfeilen beschießen, dieser überlebte jedoch, wurde daraufhin erschlagen und in die Kloaken geworfen. Dass Sankt Sebastian zum Schutzheiligen von Palma ernannt wurde, hat mit der Pest zu tun, die 1523 in der Stadt grassierte. In jenem Jahr brachte der Erzpriester von Rhodos, das von den Osmanen erobert worden war, eine Reliquie nach Palma: Einen Armknochen des Märtyrers, der heute im Museum der Kathedrale zu sehen ist. Dieser soll wunderbarerweise das Ende der Epidemie bewirkt haben.