Wenn es nach dem Willen der Stadtobersten geht, sind die Zeiten der Parkautomaten bald abgelaufen. Mit der App "Telpark" kann man das Parkticket per Smartphone lösen.

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Auf dem Weg zur Smart-City geht die Stadt Palma neue Wege. Von nun an profitieren nicht nur die Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel, sondern auch die Autofahrer davon. Die Parkgebühren der kommunalen Gebührenstelle ORA können seit Anfang April sofort mit dem Handy bezahlt werden, ganz einfach durch die Benutzung der App "Telpark".

Bisher galt, dass Parkplätze mit blauer Markierung kostenpflichtig sind. Daran wird sich zwar nichts ändern, allerdings kann das Parkticket in der Hauptstadt auf Mallorca per Smartphone gelöst werden. Vorbei die Zeiten, in denen man im Aschenbecher des Fahrzeugs Kleingeld horten musste, oder, sofern man keines zur Hand hatte, schnell im nächsten Café einen Geldschein wechseln musste.

Und so funktioniert es: Wer das neue bargeldlose System nutzen möchte, muss sich zunächst auf der Homepage der ORA registrieren ( www.orapalma.es ). Unter Angabe seiner persönlichen Daten, des Kennzeichens des Fahrzeugs sowie der Nummer einer Bankkarte erhält der Benutzer seinen persönlichen Zugang. Im Rahmen der Registrierung wird von der angegebenen Bankkarte ein Euro abgebucht, bei Verwendung der App wird einem dieser aber wieder gutgeschrieben. Anschließend sollte die App "Telpark" auf das Smartphone geladen werden. Nach dem Öffnen kann man sich mit den Zugangsdaten der Internet-Registrierung anmelden. Name, Bankverbindung und Kennzeichen sind bereits gespeichert.

Mit der App können Autofahrer dann überall ihr virtuelles Parkticket lösen, ohne sich in der Nähe des Fahrzeugs aufzuhalten. Es ist lediglich notwendig, den Standort des Autos (Zone eins, zwei oder drei) sowie die gewünschte Parkdauer anzugeben. Der Preis wird je nach Dauer und Zone dann von der App berechnet und entspricht der Summe, die an einem Parkscheinautomaten zu entrichten wäre. Sehen die Beamten bei ihren Kontrollgängen keinen Parkschein hinter der Windschutzscheibe, geben sie das Kennzeichen in ein Lesegerät ein. Dieses übermittelt ihnen dann die Daten von Telpark.

Und das System hat noch weitere Vorteile: Ist die Parkzeit abgelaufen, erinnert einen die App daran und das "Smartphone-Ticket" kann bis zur Höchstparkdauer von zwei Stunden verlängert werden.

Zudem gibt "Telpark" dem Nutzer eine Übersicht, wie viel Geld im Laufe eines Monats für das Parken in der blauen Zone ausgegeben wurde.

Auch das "Freikaufen" von einem Strafzettel funktioniert über "Telpark". Bisher konnten sich Falschparker von einem Bußgeld befreien, indem sie binnen einer Stunde nach Erhalt des Strafzettels sechs Euro in den Automaten warfen und das Ticket in einem Umschlag in den dafür vorgesehenen Schlitz im oberen Teil des Automaten steckten.

Dieses Prozedere können sich Benutzer der App ersparen und den Betrag direkt vom Konto abbuchen lassen. Allerdings muss das innerhalb von 30 Minuten geschehen.

Die Stadt Palma verfolgt das Projekt "Smart City" mit einer eigens dafür eingerichteten Abteilung. Mittlerweile interessiert sich auch das Telekommunikationsunternehmen "Telefónica" dafür und kündigte im Rahmen eines Besuchs des Vorstandsmitglieds Javier Castro bei Bürgermeister Mateo Isern eine enge Zusammenarbeit mit der Balearenmetropole auf dem Gebiet des Internets an.

(aus MM 14/2014)