Seit Juli dieses Jahres hat die balearische Gesundheitsbehörde die Zentralrufnummer „InfoSalut Connecta” (971-220000 ) aktiviert. Der telefonische Service ist montags bis samstags von 7.00 bis 21.00 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 8.00 bis 21.00 Uhr erreichbar.
Umständliche Wege über den Hausarzt gehören damit der Vergangenheit an. Dank der Hotline können Patienten künftig nach der Ausfüllung eines Fragebogens per Telefon von Primärversorgungsteams direkt an Fachärzte und Spezialisten weitergeleitet werden. Zuvor galt auf den Balearen ein striktes Hausarztmodell. Jeder Patient musste zunächst den ihm zugewiesenen „Médico de Cabecera” (Hausarzt) aufsuchen. Dieser sitzt im Gesundheitszentrum, das sich am nächsten zum Wohnort befindet.
Der Hausarzt stellte damit direkte Überweisungen an den Facharzt aus, schrieb Rezepte und bescheinigte die Arbeitsunfähigkeit. Nur im Notfall, bei Kindern und bei Schwangerschaft, wandte sich der Patient direkt ans Krankenhaus, den Kinderarzt beziehungsweise eine Hebamme.
Der neue Dienst richtet sich an alle, die persönlich oder telefonisch einen Termin mit einem Arzt vereinbaren, bestätigen oder absagen möchten. Dies beinhaltet auch administrative Vorgänge wie die Ausstellung eines Rezeptes oder die Verlängerung eines Krankenscheins. „Rund 30 Prozent der Anrufer haben bürokratische Anliegen. Diese können in Zukunft auch vom Verwaltungspersonal übernommen werden”, erklärt Miquel Caldentey, Leiter des balearischen Gesundheitsdienstes Ib-Salut.
Patienten werden künftig auf vier Sprachen – Katalanisch, Spanisch, Englisch oder Deutsch – betreut. Derzeit ist allerdings eine Auskunft auf Deutsch nicht zu jederzeit gewährleistet. Die 122 Mitarbeiter des InfoSalut-Connecta-Zentrums im Industriegebiet Can Valero beantworten auch allgemeine Fragen zu den Dienstleistungen der Gesundheitszentren.
Bei der Hauptzentrale handelt es sich um die Räumlichkeiten der ehemaligen Covid-Leitstelle, die während der Corona-Pandemie ins Leben gerufen worden war. Nach Angaben der balearischen Gesundheitsministerin Patricia Gómez sollen dank der neuen Hotline in erster Linie die öffentlichen Gesundheitszentren entlastet werden. Derzeit werden fast 80 Prozent der Termine in der Primärversorgung in den Gesundheitszentren wahrgenommen.
„Die Idee ist auch, jeden Nutzer direkt an den am besten geeigneten Fachmann zu verweisen und unnötige Wartezeiten und verzögerte Terminvergaben zu vermeiden”, sagt Miquel Caldentey. Im Rahmen eines Pilotprojekts hatten im April diverse Gemeinden die neue Hotline vorab getestet. Dazu zählten unter anderem Porto Cristo, Es Blanquer d’Inca, Santa Ponça, Trencadors, Santa Maria, Valldargent und Son Serra-La Vileta in Palma. Die neue Hotline verspricht, die Terminvergabe zügiger abzuwickeln. So sollen Patienten künftig innerhalb von zwei bis maximal drei Tagen einen Arzttermin vermittelt bekommen. Die Zentrale wird ab diesem Monat durchschnittlich rund 10.000 Anrufer täglich betreuen.
Wer es lieber mobil mag, der kann sich alternativ die kostenlose App des Gesundheitsdienstes auf seinem Smartphone installieren.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.