Werden sich Wasserflugzeuge dieser Art bald auch im Hafen von Palma besteigen lassen können? | Isla Air Express

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Auf ihrer Internetseite präsentiert sich die FluggesellschaftIsla Air Express” in blauen und türkisen Farben, so wie man das von Mallorca, seinem Himmel und dem Meer gemeinhin kennt. Das Besondere an der balearischen Firma: Sie will den Luftverkehr zwischen den Inseln und auch zum Festland hin mit Wasserflugzeugen absolvieren. Hinter der Gesellschaft stehen nach Informationender Wirtschaftsbeilage „El Económico” der MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora”drei Unternehmer, unter ihnen ein Deutscher, die allerdings namentlich vorerst nicht in Erscheinung treten möchten.

Noch liegen die Genehmigungen seitens der Behörden nicht vor, aber das Unternehmen gibt sich schon jetzt startklar. Das Projekt sieht in einer ersten Phase direkte Verbindungen zwischen Palma und Ibiza vor, und zwar bis zu fünfmal am Tag. Daneben sollen auch die anderen Schwesterinseln angeflogen werden, insbesondere Mahón auf Menorca, bis zu viermal täglich, sowie Formentera, bis zu siebenmal täglich. In einer zweiten Phase sollen auch Verbindung zum Festland nach Valencia und Alicante eingerichtet werden, wie man der Internetseite isla
air.com entnehmen kann.

Das Unternehmen würde damit zu den Wurzeln der balearischen Luftfahrt zurückkehren, die bereits in den 1920er Jahren eine Direktverbindung zwischen Palma und Barcelona per Wasserflugzeug aufwies. Seit 1935 existiert zudem in Pollença eine Basis der „Hidros”, wie Wasserflugzeuge auf Spanisch genannt werden, die heute vor allem von Löschflugzeugen genutzt wird.

„Isla Air Express” beruft sich auch auf Airlines, wie sie in Kanada, den USA oder Dänemark existieren. Die Gesellschaft besitzt den Angaben zufolge zwei Maschinen vom Typ „DHC-6 Twin Otter”, ihr Ziel sei es, die Luftflotte auf vier bis fünf Maschinen zu erhöhen.

Wie der Wirtschaftsexperte Pep Verger von „El Económico” exklusiv berichtet, sind die Genehmigungen nun abhängig von der spanischen Behörde für Luftsicherheit (Aesa) sowie von der balearischen Hafenbehörde. Denn die Starts und Wasserungen der Flugzeuge haben im Bereich der Seehäfen stattzufinden, wobei der Start in der Regel außerhalb der Molen und Kais erfolgt. Hierfür benötigen die „Hidros” eine freie Bahn von rund 200 Meter Länge, um abheben zu können.

Nach Angaben der Gesellschaft können an Bord der Wasserflugzeuge bis zu 18 Passagiere befördert werden. Die Maschinen seien im Verhältnis CO2-Emissionen pro Passagier umweltfreundlicher als herkömmliche Maschinen, da unter anderem der Kraftstoffverbrauch geringer sei. Was die Ticketpreise betrifft, sollen diese leicht unter oder gleichauf zum marktüblichen Niveau liegen.

Die Flugzeuge fliegen deutlich niedriger als Maschinen, die am Flughafen starten und landen. Für Passagiere erhöhe sich dadurch das visuelle Flugerlebnis. Für die Strecke Palma-Ibiza werden 35 Minuten veranschlagt, bis zum Festland seien es 60 Minuten. Ein Nachteil der Hidros sei, dass sie nachts nicht fliegen dürfen. Das Unternehmen geht davon aus, bis zu 200 Arbeitsplätze schaffen zu können.

„Die Abflugorte wurden ausgewählt, um Einwohnern und Touristen die beste Verbindung zwischen den Inseln anbieten zu können”, ist auf dem Firmenportal zu lesen. Insbesondere in der warmen Jahreszeit rechnet man mit Urlaubern, die Lust auf Stippvisiten auf die Nachbarinseln haben. Die Airline will das ganze Jahr über fliegen. Bei stürmischer See sollen die Starts und Wasserungen im ruhigeren Hafenbecken erfolgen. Hidros seien selbst dann noch einsetzbar, wenn Fähren ihren Betrieb wegen hoher Wogen längst einstellen müssten.