Zwar ist die österreichische Tochtergesellschaft bisher nicht von der Pleite betroffen, allerdings hängt sie am Tropf von Übernahme-Interessent Lufthansa, der für den Kauf des "Filetstücks" sowie der Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) eine Summe von 210 Millionen Euro zahlen will. Beobachter gehen davon aus, dass Niki auf sich allein gestellt nicht überlebensfähig ist.
Wenn die Lufthansa ihre derzeitigen Liquiditätshilfen einstelle, müssten die Niki-Flugzeuge noch am selben Tag am Boden bleiben, erklärte auch Kebekus.
Genau dieses Szenario droht, falls die EU-Kommission tatsächlich eine 90-tägige vertiefte kartellrechtliche Überprüfung des Falls anordnet. Eine Entscheidung darüber wird am 21. Dezember erwartet.
Laut Kebekus wären im nicht nur weitere 1.000 Arbeitsplätze in Gefahr. "Wir gehen auch davon aus, dass bis zu 60.000 Passagiere täglich betroffen wären und rund 800.000 Tickets wertlos würden", sagte der Generalbevollmächtigte der insolventen Muttergesellschaft. Eine Übernahme durch andere Bieter wie das Konsortium aus Niki Lauda und Thomas Cook hält er für unwahrscheinlich. Der britisch-spanische Konzern Iberia (IAG) hat sein Angebot unterdessen zurückgezogen.
"Wir haben ziemlich starke Wettbewerbsbedenken", äußerte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager am Freitag in Brüssel. "Es gibt das Risiko, dass Lufthansa auf einigen Strecken faktisch ein Monopol wird, auf einer bedeutenden Zahl von Strecken." Derzeit befragt ihre Behörde die Lufthansa-Konkurrenten noch bis zum 11. Dezember, wie sie die Wettbewerbssituation und die bisherigen Vorschläge der Kranich-Airline bewerten.
Zwar will die Lufthansa zunächst auf viele Niki-Slots verzichten – insbesondere in Düsseldorf und in Palma de Mallorca – will jedoch bei der Neuvergabe der Flugrechte wieder mitbieten. Dies könnte laut Experten darauf hinauslaufen, dass der Konzern aufgrund der Regeln bei den zu verteilenden Verbindungen dennoch auf einen Anteil von über 50 Prozent käme.
Margrethe Vestager fordert nun offenbar weiteres Entgegenkommen. Wichtig sei, was die Lufthansa nun für Zugeständnisse anbiete, um kartellrechtliche Zweifel auszuräumen, sagte sie laut Medienberichten. (mic)
3 Kommentare
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@Micha: Mal ne frage. Akzeptiert niki das normale lastschriftverfahren oder geht nur diese alberne sofortüberweisung? Die ist bei meiner bank (comdirect) laut agb nämlich gar nicht erlaubt...
Wir verstehen das hin und her der EU-Kommission nicht. Das Lufthansa ein Monopol auf einigen Strecken hätte war doch von Anfang an bekannt. Warum hat man nicht sofort gesagt Lufthansa kann Niki nicht übernehmen. Besonders die HINHALTE Taktik im Weihnachtsgeschäft ist eine unverschämtheit. Viele Passagiere bangen um Ihre Flüge(wir auch). Die EU sollte mal in anderen Bereichen (Pharma und Minaralöl) auch so engagiert sein. Wir glauben das Projekt Lufthansawird als Machtspiel missbraucht.
Niki sollte doch hoch profitabel sein, so sagte man. Ok, im Firmengeflecht der AB kann das untergehen. Trotzdem habe ich zu meinen zugesagten Prämienflügen noch einen bezahlten dazugebucht. Herr Keberkus hat versprochen dass das Geld für Buchungen seit dem Konkurs auf einem Sonderkonto liegt. Ticketaussteller ist ja immer noch nicht Niki, sondern AB. Also, vor diesem Hintergrund, per Sofortüberweisung bezahlt, warum nicht. Wolle wir mal den Ablauf des 21.12. (Brüssel) abwarten und sehen ob wir zwischen Weihnachten und Neujahr fliegen. Alternativen gibt es in der Weihnachtszeit eher nicht mehr. Ich möchte ja nicht in Madrid mit IB stranden, weil ich da wieder einen Anschlussflug verpasse. Niki, nicht AB, hat mir am vergangenen Freitag noch 20,-- überwiesen für eine Minderleistung aus dem Juli.