Air Berlin ist Marktführer am Flughafen Palma de Mallorca. | Foto: Archiv Ultima Hora

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Die deutsche Fluggesellschaft Air Berlin – Marktführer auf den Mallorca-Deutschland-Routen – erhält von ihrem Großaktionär, der arabischen Airline Etihad, eine Finanzspritze in Höhe von 300 Millionen Euro. Darüber hinaus wird die Air-Berlin-Group am Kapitalmarkt eine Anleihe in Höhe von mindestens 150 Millionen Euro platzieren, teilte das Unternehmen mit.

Auf diese Weise fließt der verschuldeten Airline neues Geld in Höhe von 450 Millionen Euro zu. Der Tourismus-Experte der Hochschule Harz Wernigerode, Professor Karl Born, sprach in seiner wöchentlichen Kolumne von einem "Wunder". Die Airline sei nun mit Eigenkapital "satt" ausgestattet.

Nach Air-Berlin-Angaben vom Sonntag verfügt die Wandelanleihe von Etihad Airways eine unbegrenzte Laufzeit, die als Eigenkapital verbucht wird. "Mit unserer erfolgreichen, umfassenden Rekapitalisierung gewinnen wir den notwendigen Handlungsspielraum, um die Fluggesellschaft grundlegend zu restrukturieren und zurück in die Profitabilität zu führen", sagte Finanzvorstand Ulf Hüttmeyer.

Air Berlin schloss das Geschäftsjahr 2013 mit einem operativen Verlust (EBIT) von 231,9 Millionen Euro ab. Das Einspar- und Effizienzprogramm Turbine erbrachte einen angestrebten Beitrag von 200 Millionen Euro auf der Kosten- und Umsatzseite. Eine Reihe von Performance-Indikatoren entwickelte sich der Mitteilung zufolge zudem positiv. Das Unternehmen wurde jedoch mit einer unerwartet schwachen Sommersaison aufgrund der hohen Temperaturen in Mitteleuropa konfrontiert, gefolgt von einem traditionell schwierigen Winter.

Nach den Worten des Air-Berlin-Vorstands Wolfgang Prock-Schauer ist das Turbine-Programm planmäßig gelaufen und werde 2014 seine volle Wirkung entfalten. Dennoch müsse die Airline den Druck bei der Umsetzung erhöhen, weitere Maßnahmen vorantreiben sowie ihre Handlungsoptionen, die auch das langfristige Geschäftsmodell betreffen, grundsätzlich evaluieren. "Diese Neustrukturierung wird auf Effizienz fokussiert sein, während unser Hauptanliegen, unseren Gästen und Partnern weiterhin besten Service zu bieten, unverändert bleibt." 

Prock-Schauer forderte die Bundesregierung auf, positive Rahmenbedingungen für die Luftverkehrswirtschaft zu gewährleisten und die Luftverkehrssteuer abzuschaffen. Im Geschäftsjahr 2013 betrug die Summe der von Air Berlin abgeführten Luftverkehrssteuer 142,9 Millionen Euro.