Kartfahren kann man an unterschiedlichen Orten auf Mallorca. | Ultima Hora

TW
0

In Magaluf kann man richtig Spaß haben. Das wissen vor allem die Abertausenden, meist britischen Urlauber, die jedes Jahr zwischen April und Oktober in der Ferienhochburg die Nacht zum Tage machen. Doch es geht auch anders. Ent-, beziehungsweise beschleunigen lässt sich auch ganz hervorragend auf der örtlichen Kartbahn, nur wenige hundert Meter vor den Toren der Bar- und Bettenburgen entfernt. Von Montag bis Sonntag kommen hier kleine und größere Möchtegern-Rennfahrer auf ihre Kosten, vermischt sich der Geruch von verbranntem Gummi und Adrenalin geschwängerter Luft mit dem unbarmherzigen Stakkato knatternder Einzylinder und dem Quietschen von über den Asphalt schleudernden Reifen.

„An guten Tagen im Hochsommer zählen wir bis zu 250 Besucher”, weiß Hugo Viladomiu, Pisten-Chef der rund zweieinhalb Kilometer langen Bahn. Bis noch vor zwei Jahren gehörte der sympathische Mallorquiner zu den besten Kartbahn-Fahrern auf den Balearen. „Jetzt bin ich dafür zu alt”, sagt der 24-Jährige, ohne dabei rot zu werden. Neben den Tagesgästen, bei denen es sich zu 90 Prozent um Urlauber der Gemeinde Calvià handelt, nehmen auch mallorquinische Amateurfahrer seine Piste regelmäßig unter die Reifen. In der großen Garagenhalle gegenüber dem Empfangshäuschen sind derzeit über 200 Privat-Karts geparkt. „Mehr können wir nicht unterbringen, es gibt bereits eine Warteliste”, so Viladomiu.

Weitere Infos unter: www.kartingmagaluf.com

Ähnliche Nachrichten

Den Tagesgästen stehen rund 50 Karts zum Gasgeben zur Verfügung. „Wir unterscheiden in insgesamt sieben Alters- und Motorklassen, die Piste ist wiederum in drei Geschwindigkeitsbereiche eingeteilt, so dass langsamere Fahrer nicht den schnelleren in die Quere kommen”, erklärt Viladomiu. Für Kinder bis zu acht Jahren sind die Karts auf zehn Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit gedrosselt, Speed-Junkies ab 18 Jahren dürfen in Pro-Karts Platz nehmen, die Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 75 km/h erreichen. Die Preise liegen je nach Version und Zeitdauer – 5, 10 oder 15 Minuten – zwischen 10 und 45 Euro. Den obligatorischen Helm gibt es kostenlos dazu. „Alle Karts werden permanent von unserem Mechaniker-Team gewartet, die Strecke ist zudem für Zuschauer komplett gesperrt, Reifenstapel entlang der Bahn schützen Fahrer, die von der Strecke abkommen, vor Aufprall-Unfällen. Zudem wird die gesamte Piste permanent von einem Streckenposten überwacht”, erklärt Viladomiu.

Zu Unfällen mit Körperverletzungen ist es seit der Eröffnung der Kartbahn vor über 40 Jahren jedenfalls noch nie gekommen, einen Toten gab es dafür schon. „Mein Opa hat die Anlage 1983 gegründet. Er war ein begeisterter Kartbahn-Fahrer. Als er starb, haben wir ihn auf der Strecke beerdigt. Das war sein letzter Wunsch”, so der Enkel. Wo genau auf der Strecke sein Opa bestattet wurde, hat Viladomiu vergessen. „Ich glaube, es war in einer Linkskurve”, sagt er und muss dabei lachen. Dass sein Großvater dort jemals Ruhe finden wird, darf aufgrund des regen Verkehrs über ihm allerdings bezweifelt werden.