Wasserspport an Mallorcas Playas: Ein Skimboarder an Palmas Stadtstrand Can Pere Antoni. | Andreas John

TW
0

Schlechte Zeiten für Strand-Potatoes auf Mallorca: Nur in der Sonne herumliegen ist nicht mehr. Immer mehr und immer neue Sportgeräte und Spielzeuge treiben ihre Besitzer oder Mieter ins Wasser. Luftmatratze zum Beipiel war gestern. Wer in diesem Sommer mit einem aufblasbaren Gummi aufs Wasser geht, hat eine Fernbedienung dabei. Zumindest wenn er zuvor auf einem sogenannten iMatJet Platz genommen hat. Der Luft-Sessel besitzt einen kleinen Elektro-Motor und lässt sich mittels besagter Fernbedienung übers Wasser steuern. Das brandneue Wasserspielzeug wurde Ende April von der Firma Wave Lovers unter anderem auf der Boatshow in Palma vorgestellt. Es kann zum Preis von rund 2500 Euro erworben werden, soll in Zukunft aber auch stundenweise vermietet werden, wobei der Preis dafür noch nicht genau definiert ist.

Neu im Strand-Spaß-Angebot von Wave Lovers ist auch das Schnorchel-System Nemo Blue 3. Statt einer Sauerstoffflasche wird der Tauchgänger über einen kleinen batteriebetriebenen Generator mit O2 versorgt, den er an der Wasseroberfläche an einem Schlauch hinter sich herzieht. Die maximale Tiefe ist dadurch zwar auf wenige Meter begrenzt, der Generator kann den Taucher aber bis zu 90 Minuten mit Atemluft versorgen. Informationen über den iMatJet und das Schnorchelsystem Nemo Blue3 gibt es auf der Homepage des Unternehmens unter wave
lovers.com.

Einfach mal in die Luft gehen. Mit dem Flyboard kein Problem.

Eine der stärksten Nachfragen haben in den vergangenen zwei Jahren elektrisch betriebene Surfbretter erfahren. Dementsprechend groß ist auch das Angebot gewachsen. Auf Mallorca verkaufen und vermieten in diesem Jahr bereits mehrere Anbieter sogenannte E- oder E-Foilboards. Letztere heben den Fahrer mittels einem unter dem Board angebrachten Tragflächenflügel bis zu einem Meter aus dem Wasser, was den Oberflächenwiderstand auf dem Wasser verringert und die Geschwindigkeit erhöht. Der Board-Fahrer steuert mit den Füßen und erhöht die Umdrehungszahl des Antriebspropellers mit einem Funkgashebel in der Hand. Der Kaufpreis ist je nach Anbieter unterschiedlich, liegt im Durchschnitt aber zwischen 12.000 und 18.000 Euro. Gleiches gilt für die Stunden- oder Tagesmiete.

Ganz wichtig: Insbesondere bei motorisierten Wassersportgeräten besteht die Gefahr, sich ernsthaft zu verletzen. Und das gilt nicht nur für den Fahrer selbst, sondern auch für die Badegäste in der Nähe. Aus diesem Grund dürfen E-Boards nur nach vorheriger gründlicher Einweisung beziehungsweise Ausbildung durch einen Trainer benutzt werden.

Unkomplizierteren Strand-Spaß für jedermann verspricht das Skimboarding, ein echter Klassiker, der früher vor allem unter Kindern an der Playa verbreitet war, mittlerweile aber auch gerne mal von Erwachsenen ausprobiert wird. Skimboards sind ovalförmige Surfbretter zum ufernahen Wellenreiten. Das Brett wird dabei im Anlauf in die nur zentimetertiefe Brandung geworfen, um anschließend darauf zu springen und in der Uferbrandung zu surfen. Skimboards werden in Surfshops oder Sportfachgeschäften wie Decathlon für relativ kleines Geld angeboten.

Ähnliche Nachrichten

Auch das leicht zu erlernende und bereits seit einigen Jahren auf Mallorca praktizierte Standup-Paddling hat in jüngster Zeit neues Interesse vieler sportaktiver Strandbesucher geweckt. Grund ist auch hier der mittlerweile verbreitete Einsatz von Tragflächenflügeln, die unter dem Board für mehr Auftrieb und Geschwindigkeit sorgen. Fast alle Surfschulen und Wassersportzentren auf der Insel bieten Foil-Paddelboards zu Stundenmieten ab 20 Euro an. Doch auch hier sollten sich selbst geübte Stehpaddler erst einmal die neuen Bretter zeigen lassen, bevor sie damit aufs Wasser gehen.

Ein Wingsurfer rast auf einem Foilboard durch die Bucht von Pollença.

Ebenfalls voll angesagt dürfte an Mallorcas Stränden in diesem Sommer das Wingsurfen sein. Statt von einem Segel wie beim Windsurfen oder an einem Lenkdrachen wie beim Kitesurfen lassen sich Wingsurfer auf ihren Brettern von einem aufgeblasenen Drachen-Segel übers Wasser ziehen, das sie dabei zur Kurssteuerung mit beiden Händen in die jeweilige Windrichtung halten. Wie bereits bei anderen Wasserbrettsportarten gelten Foil-Boards als zweite und damit derzeit angesagteste Spaßstufe für Wingsurfer.

Zu den besten Spots für alle Windbrett-Sporarten gehören auf Mallorca die Bucht von Pollença und die Bucht von Alcúdia im Norden der Insel. Dort konzentriert sich auch das Gros der Schulen und Leihstationen, wie Sail&Surf in unmittelbarer Nähe zum Hafen in Port de Pollença sowie Kite Mallorca, Mallorca Kiteschool oder Ollie Kite am anderen Ende der Bucht.

Einfach mal auf dem Wasser in die Luft gehen, lässt sich mit dem Flyboard, beispielsweise im Mallorca Water Sports Center in Palmas Port Calanova. Dabei wird man auf einem Board stehend angeschnallt und mit Hilfe von zwei unterhalb angebrachten Wasserdüsen bis zu zehn Meter in die Höhe gepumpt. Der Spaß kostet 60 Euro für eine halbe Stunde.

Auch Jetskis erfreuen sich an Mallorcas Urlauberstränden wachsender Beliebtheit. Die einst als Krachmacher kritisierten Wassermotorräder haben sich dank leiserer Triebwerke mittlerweile wieder als seriöses Wassersport-Angebot etabliert. Die Zahl von Jetski-Verleihern auf der Insel hat dadurch zugenommen. Der Anbieter boat-4-you mit Standorten in Can Pastilla und El Arenal bietet in diesem Sommer erstmals den Performance-Jetski Sea Doo Rxp 300 für zwei Personen zur Miete an. Das 300 PS starke Power-Motorrad darf aber nur mit passendem Führerschein ausgeliehen werden. Als Gadget an Bord gibt es eine Bluetooth-Musikanlage. Die Stundenmiete beträgt 199 Euro. Das Boot liegt zum Charter in Palmas Yachtclub Club de Mar. Info unter www.boat-4-you.de

Nicht vergessen: Meer und Strand sind kein Kinderspielplatz. Die Benutzung von Wassersportgeräten ist aus diesem Grund nur in den gekennzeichneten Bereichen erlaubt. Fast alle Playas der Insel haben eine mit gelben Bojen begrenzte „Ein- und Ausfahrtstraße” für Surfbretter und Jetskis. An irgendeiner anderen Stelle mit seinem Spielzeug aufs Wasser zu gehen oder anzulanden, ist nicht erlaubt.