Der Umfrage zufolge kommen die Sozialisten (PSIB-PSOE) auf 31,6 Prozent der Wählerstimmen, die konservative PP um Herausforderin Marga Prohens auf 26,1 Prozent, die rechtspopulistische Vox auf 13,6, Més auf 10,8, Podemos auf 7,4 und die Zentrumspartei PI, die als mögliche "Königsmacherin" im Falle eines Patts gilt, auf 2,8 Prozent. Die einst starken liberalen Ciudadanos verschwinden mit 2,4 Prozent quasi von der Bildfläche. Der große Linkspakt käme auf Basis dieser Zahlen auf mehr als 30 der 60 Sitze im Landesparlament und könnte weiterregieren. Konservative und Ultrarechte würden zusammen keine Mehrheit erreichen – nicht einmal mithilfe der PI-Partei. In der letzten Cis-Umfrage hatte die PP noch gut fünf Prozentpunkte vor der PSOE gelegen.
Hintergrund: Am 28. Mai werden in mehreren spanischen Regionen neue Landesparlamente gewählt. Nach erdrutschartigen Siegen der Sozialisten vor vier Jahren hatte es lange so ausgesehen, als könnte die PP einige davon "zurückerobern". Mittlerweile gehen die Umfragen aber davon aus, dass die meisten linken Ministerpräsidenten ihre Ämter verteidigen werden. Für die PP dürfte aber zumindest Isabel Díaz Ayuso, die als konservativer Shooting-Star geltende Ministerpräsidentin der Hauptstadtregion Madrid, besonders gut abschneiden und möglicherweise eine absolute Mehrheit holen.
Auf Mallorca und den Nachbarinseln kämpfen erstmals zwei Frauen um das höchste Amt in der Region – Ministerpräsidentin Armengol und die 40-jährige Konservative Parteichefin Marga Prohens. Diese war mit hervorragenden Umfragewerten ins Jahr gestartet, setzte sich in den vergangenen Wochen aber gleich mehrfach in die politischen Nesseln. Unter anderem hatte sie gesagt, die Anschaffung höhenverstellbarer Betten in den Hotels zum Schutz der Gesundheit von Zimmermädchen sei "der größte Blödsinn." Auch tauchten Fotos eines gemeinsamen Essens mit José María Rodríguez, einem wegen Korruption verurteilen Ex-Granden der Palma-PP auf. Vergangene Woche dann verunglimpften Vertreter der "Jungen Union" Ministerpräsidentin Armengol in einem Video und mussten sich anschließend entschuldigen.
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Spanien ist ein freies und demokratisches Land. Die Balearen gehören dazu. Es steht uns Ausländern nicht zu, in negative Kritik über einen eventuellen linkslastigen Ausgang der kommenden Wahl zu fallen. Es handelt sich um freie und unabhängige Wahlen. Und wenn die Bevölkerung/Wähler das so will, ist das ihr gutes Recht. Ob uns das gefällt oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Und wenn die Gesetze, die insbesondere uns Ausländer betreffen, auf dem Boden von Recht und Ordnung (EU!!) gemacht werden, ist dagegen auch nichts einzuwenden.