Die spanische Polizei ermittelt derzeit in den Fällen der illegalen Mülldeponien in Palma.

TW
1

In Palma de Mallorca häufen sich derzeit alarmierende Zustände: Immer mehr illegale Deponien mit Bauschutt entstehen, die einfach auf öffentlichen Straßen entsorgt werden. Wie die spanische Lokalzeitung Ultima Hora berichtete, wurden bereits mehrere solcher illegaler Müllabladeplätze in der Balearenhauptstadt ausgemacht – mit gravierenden Auswirkungen für die Stadt und ihre Bewohner.

Ein besonders problematischer Standort befindet sich in unmittelbarer Nähe des Frauengefängnisses im Osten Palmas. Eine weitere große Müllhalde wurde im Industriegebiet Son Castelló entdeckt, wo Baumaterialien ungeniert auf den Asphalt gekippt werden. Doch diese beiden Stellen sind bei weitem nicht die einzigen. Insgesamt sind mehr als ein Dutzend solcher illegaler Ablageflächen in der Stadt bekannt, was die Dimension des Problems verdeutlicht.

Kriminelle Machenschaften hinter den illegalen Deponien

Die Praxis, Bauschutt illegal zu entsorgen, wird in Spanien als Straftat geahndet. Offenbar verfolgen kriminelle Firmen eine raffinierte Strategie, um sich auf unrechtmäßige Weise zu bereichern. Sie stellen den Baufirmen eine Rechnung aus, um den Bauschutt ordnungsgemäß auf einer zugelassenen Entsorgungsanlage, wie etwa bei der Firma "Tirme", zu deponieren. In Wirklichkeit jedoch wird der Abfall nicht ordnungsgemäß entsorgt, sondern illegal auf den Straßen abgekippt. Das für die Entsorgung vorgesehene Geld wird stattdessen in die Taschen der verantwortlichen Firmen gesteckt.

Verantwortung von Sinti- und Roma-Clans?

In den betroffenen Gegenden häufen sich Berichte von Anwohnern, die Mitglieder von Sinti- und Roma-Clans dabei beobachtet haben, wie sie mit weißen Lastwagen Bauschutt und anderen Abfall auf den illegalen Deponien entsorgten. Diese Beobachtungen wurden bereits der örtlichen Polizei gemeldet. Doch die spanischen Behörden betonen, dass es nicht um eine ethnische Gruppenproblematik geht, sondern vielmehr um die illegale Praxis von sogenannten "Piratenfirmen", die auf unlautere Weise Aufträge zur Abfallentsorgung erhalten und durchführen.

Polizei warnt vor der Beauftragung unseriöser Firmen

Die Polizei hat inzwischen zu mehr Wachsamkeit aufgerufen und warnt davor, bei der Entsorgung von Baumaterialien auf sogenannte "Piratenfirmen" zu setzen. Diese Firmen, die nicht über die nötige Expertise und Zulassung verfügen, verursachen nicht nur große Schäden an der Umwelt, sondern setzen sich auch dem Risiko strafrechtlicher Verfolgung aus. Auch die Auftraggeber und Kunden dieser illegalen Entsorgungsunternehmen müssen mit Strafen rechnen, wenn sie in die Machenschaften involviert sind.

Das wachsende Problem der illegalen Mülldeponien stellt nicht nur eine Gefahr für die Umwelt dar, sondern bedroht auch die Lebensqualität der Anwohner in Palma de Mallorca. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die Stadtverwaltung und die Polizei ergreifen werden, um diesem Problem entschieden entgegenzutreten.