Die Stadtbusse in Palma bleiben auch im kommenden Jahr gratis. | T. Ayuga

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Die Stadtbusse der EMT Palma werden auch im Jahr 2025 in Palma kostenlos bleiben. Das hat die Stadtverwaltung am Sonntag, den 29. Dezember, final bestätigt – gerade rechtzeitig vor Ablauf der Frist, um die Entscheidung öffentlich zu machen. Nutzer, die eine Bürgerkarte oder die TIB-Karte besitzen, können damit weiterhin ohne Kosten in den öffentlichen Bussen der Stadt fahren. Dass auch Züge und Überlandbusse gratis bleiben, war bereits zuvor bestätigt worden.

Doch die Entscheidung wird von der Stadtverwaltung mit gemischten Gefühlen getragen. Das Rathaus kritisiert, dass die Maßnahme vom Zentralstaat kurz vor Jahresende angekündigt wurde, ohne vorher Rücksprache mit den betroffenen Gemeinden und Regionen zu halten. Besonders schwer wiegt, dass die für das laufende Jahr zugesagte finanzielle Unterstützung aus Madrid bislang komplett ausgeblieben ist. Von den zugesagten 18 Millionen Euro, die Palma aus dem nationalen Fördertopf zustehen, sei bisher "kein einziger Euro" geflossen, so ein Sprecher der Stadtregierung.

Die Bilanz der vergangenen zwei Jahre, in denen die Busfahrten auf Stadtgebiet bereits gratis waren, fällt entsprechend angespannt aus. Die Kosten für die kostenlose Nutzung der EMT-Busse haben bei dem städtischen Verkehrsunternehmen ein Defizit von etwa 15 Millionen Euro hinterlassen. Um dieses Loch zu stopfen, musste die EMT einen Sonderkredit in Höhe des Fehlbetrags aufnehmen. Für das kommende Jahr befürchtet das Rathaus eine weitere Verschärfung der Situation, sollte die staatliche Förderung erneut nicht ausreichen. „Wenn der staatliche Beitrag für 2025 genauso niedrig bleibt wie in den Jahren 2023 und 2024, wird das die finanzielle Lage der EMT weiter verschlechtern und die Qualität des Busverkehrs gefährden“, warnte die Stadtverwaltung.

Die Herausforderungen für den öffentlichen Nahverkehr sind beträchtlich, da die Nachfrage weiter steigt. Während 2019 etwa 43 Millionen Fahrgäste gezählt wurden, erwartet die Stadt, dass diese Zahl bis Ende 2024 auf rund 60 Millionen ansteigt. Um die damit verbundenen Kosten zu decken, fordert die Stadtregierung von Palma eine Aufstockung der staatlichen Unterstützung auf mindestens 25 Millionen Euro pro Jahr.

Bürgermeister Jaime Martínez von der konservativen Volkspartei PP betonte, dass die Entscheidung für die Gratis-Busse zwar auf nationaler Ebene getroffen wurde, die Kommunen aber mit den finanziellen Konsequenzen alleine gelassen werden. „Die Maßnahme wurde ohne Rücksprache mit den autonomen Gemeinschaften oder den Gemeinden beschlossen. Es ist jetzt dringend notwendig, dass der Staat die gesamten Kosten übernimmt“, erklärte Martínez. Das Rathaus kündigte an, notfalls rechtliche Schritte einzuleiten, um sicherzustellen, dass Madrid die Finanzierungslücke schließt und die Qualität des Nahverkehrs in Palma auch in Zukunft gewährleistet bleibt.