Das Meer vor Mallorca und den Balearen durchlebt derzeit, genau wie die Luft, eine Hitzewelle, was durch die Messungen der Dragonera-Boje nochmal deutlich wird. Der neue Höchstwert von 31,87 Grad übertrifft den bisherigen Rekord von 31,36 Grad, der vor zwei Jahren gemessen wurde. Dies bedeutet einen Anstieg von einem halben Grad und zeigt eine steigende Tendenz der Meerestemperatur, was sich negativ auf die Artenvielfalt auswirken soll.
Genau wie an Land auch, werden im Wasser immer häufiger Rekorde für hohe Temperaturen aufgestellt, jedes Jahr gibt es mehr Tage mit sogenannten "maritimen Hitzewellen". Dies bedeutet, dass an 90 Prozent der Tage die durchschnittliche Temperatur des Referenzzeitraums 1982-2015 überschritten wird.
Im vergangenen Jahr gab es mehr Tage mit Hitzewellen als Tage, an denen die Durchschnittstemperatur erreicht oder unterschritten wurde. Dies betrifft nicht nur den Sommer, sondern mittlerweile auch den Rest des Jahres. In den vergangenen 40 Jahren ist die Meerestemperatur auf den Balearen durchschnittlich um 1,6 Grad gestiegen.
Zu den Auswirkungen gehören ein deutlicher Anstieg der Sterblichkeit von Posidonia (Seegras) sowie von Korallen und Schwämmen, wenn die Temperatur über 28 Grad steigt. Aufgrund dieser hohen Temperaturen beginnen die Posidonien früher zu blühen oder bilden Minipflanzen, um zu überleben. Gleichzeitig verändert sich die Verbreitung der Arten, was die Befürchtung aufkommen lässt, dass eine Tropisierung bereits im Gange ist.
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Wir leben im Zeitalter der Superlative. Von einem Höchstwert zum nächsten, von einem Niedrigstwert zum niedrigeren. Eine Inflation sondergleichen, nicht nur beim Geldwert. Nichts bleibt wie es ist und der Wandel ist das Normale.