Zwei der Aktivisten nach der Sprühaktion am Eingang der Messi-Villa auf Ibiza | FUTURO VEGETAL

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In der Nacht zum Dienstag (6.8.) ist die seit Jahren leerstehende Villa von Fußballstar Lionel Messi auf Ibiza, der Nachbarinsel von Mallorca ins Visier von Klimaaktivisten geraten. Mitglieder einer Gruppe namens Futuro Vegetal sprayten die Fassade der Immobilie mit roter und schwarzer Farbe und entrollten ein Banner mit der Aufschrift "Help the Planet - Eat the Rich - Abolish the Police" (Hilf dem Planeten – Friss die Reichen – Schafft die Polizei ab). Die Aktivisten filmten sich dabei und verbreiteten die Bilder anschließend in sozialen Netzwerken.

Mit der Aktion will die Umweltorganisation auf die ihrer Ansicht nach ungerechte Verteilung von Wohlstand und die unzureichende Klimapolitik der spanischen Regierung aufmerksam machen. "Die Kontinuität der Regierung in der Politik, die die Klimakrise verschärft, sowie die ungleiche Verantwortung dafür" seien unhaltbar, so Futuro Vegetal.

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Oxfam-Bericht als Beleg für Ungerechtigkeit

Die Aktivisten berufen sich auf eine Veröffentlichung der internationalen Hilfsorganisation Oxfam, in der aktuelle Entwicklungen, insbesondere im Bereich der globalen Ungleichheit, Armut und sozialer Gerechtigkeit, analysiert und aufgezeigt werden. Einer dieser Berichte weist angeblich nach, dass das reichste Prozent der Weltbevölkerung im Jahre 2019 so viel CO₂ emittierte wie die ärmsten zwei Drittel der Menschheit. "Entgegen jeder Logik zielt die Politik von Spaniens Regierungspräsidenten Pedro Sánchez immer noch darauf ab, große Fleisch- und Energiekonzerne zu subventionieren, die Hauptschuldigen für den Anstieg der Durchschnittstemperatur auf der Erde", kritisiert die Organisation.

Messi-Villa: Symbol für Ungleichheit

Die Wahl der Messi-Villa als Ziel ist dabei kein Zufall. Futuro Vegetal bezeichnet das Anwesen als illegales Bauwerk, das der Fußballer für exorbitante 11 Millionen Euro erworben habe. "Dies ist nur ein weiteres Beispiel dafür, dass das Gesetz nicht für alle gleich funktioniert", sagt Bilbo Bassaterra, Sprecher der Gruppe. Er verweist auf die kürzlich erfolgte Räumung einer Siedlung auf der Insel, bei der fast 200 Arbeiter ihre Wohnungen verloren.

Kritik an der Polizei und der Tourismusindustrie

Die Forderung nach Abschaffung der Polizei begründet Futuro Vegetal damit, dass diese ein "repressives Instrument" sei, das die bestehende Ordnung aufrechterhalte. Die Aktivisten sehen in der Polizei einen Hindernis für wirksame Klimaschutzmaßnahmen. Auch die Tourismusindustrie bekommt ihr Fett weg. Während die Baleareninseln unter einer schweren Dürre leiden, setze die Regierung weiterhin auf Wachstum in diesem Sektor, kritisiert Futuro Vegetal.