Das bei Mallorca-Urlaubern beliebte Bergdorf Banyalbufar. | Francesca Marí

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Zu der in der Vorwoche angekündigten zeitweiligen Rationierung von Trinkwasser in Banyalbufar wird es voraussichtlich nicht kommen. Einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge legte die in der Serra de Tramuntana gelegene Mallorca-Gemeinde eine entsprechende Verordnung am Freitag auf Eis.

Die unter akutem Wassermangel leidende Ortschaft hatte zunächst bekanntgegeben, dass ab dem 15. Juli das kostbare Nass nur noch zwischen 16 und 23 Uhr aus den Hähnen der Haushalte fließen werde. Diese Drohung müsse man voraussichtlich nicht umsetzen, sagte Bürgermeister Joan Vives.

Grund für den neuen Optimismus seien am Donnerstag aufgenommene Brunnenbohrungen, so das Lokalblatt. Eine entsprechende Genehmigung stellte die zuständige Generaldirektion Wasserwirtschaft der Landesregierung am 4. Juli aus. Allerdings genieße man den Optimismus noch mit angezogenener Handbremse, sagte Vives. "Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass der Versuch scheitert."

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Noch sei es zu früh für eine seriöse Bewertung der Bohrungen, zitierte die Zeitung den Bürgermeister. Es müssten nun ein paar Tage abgewartet werden, ehe man von einem erfolgreichen oder gescheiterten Versuch sprechen könne. Da der Optimismus überwiege, habe man sich für eine Suspendierung der Rationierung entschieden.

Offenbar traut man der Sache aber doch nicht so recht. Darum will die Gemeinde nach eigenen Angaben neue Geldquellen erschließen, um notfalls die Wasserversorgung mittels Tankwagen sicherzustellen. Gegenwärtig speisen bis zu einem Dutzend Tankwagen täglich Trinkwasser in das kommunale Netz ein. Auf Dauer lasse sich dieses kostspielige Modell aus eigenen Mitteln und Zuschüssen der Landesregierung aber nicht finanzieren, so Vives.

Die Gemeinde wies am Freitag darauf hin, dass an den bestehenden Einschränkungen beim Wasserverbrauch festgehalten werde. Dies bedeutet, dass pro Person und Tag maximal 75 Liter Wasser in Anspruch genommen werden dürfen. Zudem sind Handlungen wie Auto waschen, das Füllen von Pools oder das Rasensprengen bis auf Weiteres verboten.

Während die Zeichen in Banyalbufar auf Entspannung stehen, droht in den nächsten Mallorca-Orten ein Wassermangel: "Ultima Hora" zufolge erwägt Esporles, in Kürze weitreichende Beschränkungen durchzusetzen. Nicht viel besser stehe es um die Trinkwasserversorgung in Estellencs.