Der mallorquinische Künstler Miquel Barceló. | Carles Domènec

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Der zeitgenössische Künstler Miquel Barceló und die spanische Nummer eins in der Thronfolge, Prinzessin Leonor, sollen nach dem Willen der Inselregierung von Mallorca die Ehrenbürgerschaft erhalten. Während über die Personalie des Malers und Bildhauers aus Felanitx Einigkeit herrsche, so die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" am Dienstag, sei um die Tochter des spanischen Königspaares ein politischer Streit ausgebrochen. Die beiden im Inselrat tonangebenden Parteien PP und Vox sprächen sich für eine Ehrenbürgerschaft der Prinzessin aus, die oppositionellen Sozialdemokraten (PSOE) seien mittlerweile dagegen.

Mittlerweile deshalb, so die Zeitung, weil PP und Vox entgegen der Tradition die Namen bereits im Vorfeld öffentlich gemacht hätten. Üblich sei, dass sich die im Inselrat vertretenen Parteien hinter verschlossenen Türen zunächst auf die Kandidaten einigten und erst anschließend mit konkreten Namen an die Öffentlichkeit gingen. Einstimmigen Medienberichten zufolge hätten sich die Sozialdemokraten grundsätzlich mit der Personalie Prinzessin Leonor anfreunden können. Nachdem deren Name jedoch Tage vor der öffentlichen Bekanntgabe der Kandidaten an die Presse durchgesickert sei, hätte die PSOE eine Kehrtwende vollzogen.

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Der Sprecher des Inselrates, Toni Fuster (Volkspartei PP), gab am Dienstag nicht nur die beiden Kandidaten für die Ehrenbürgerschaft Mallorcas bekannt. Dem Lokalblatt zufolge verlas er zugleich auch die Auserwählten für die Medalles d'Honor i Gratitud de Mallorca und den Premi Jaume II. Letzteren wird unter anderem der deutsche Orgelbauer Gerhard Grenzig erhalten. Der 82-Jährige restaurierte zwischen 1967 und 1972 historische Orgeln auf Mallorca. Grenzig ist Mitglied der Königlichen Akademien der Schönen Künste und Wissenschaften und wurde vom spanischen Kultusministerium bereits mit der Silbermedaille für künstlerische Verdienste ausgezeichnet.

In einer anderen Liga spielt Miquel Barceló, der 1957 in Felanitx geboren wurde. Der Absolvent der Schule für Dekorative Künste in Palma und der Kunsthochschule Barcelona unterhält Ateliers in Europa, den Vereinigten Staaten und Mali. Obwohl er sich selbst als Agnostiker bezeichnet, steht in seinen Werken nicht selten die Religion im Mittelpunkt. Barceló ist zudem für seinen Einsatz für die Umwelt bekannt, was mitunter dazu führt, dass er sich für organische Materialien entscheidet. In Mallorcas Kathedrale La Seu kann eines seiner Hauptwerke betrachtet werden – eine knapp 300 Quadratmeter große Keramikarbeit über die wundersame Vermehrung des Brotes und der Fische. Der Mallorquiner erhielt unter anderem den Prinz-von-Asturien-Preis (2003) und den Premio Nacional de Artes Plásticas (1986).

Die Verleihung der Ehrenbürgerschaft und der Auszeichnungen findet im Rahmen einer Gala am 12. September im Teatro Principal in Palma statt.