Zum Hintergrund: Am vergangenen Freitag war im Madrider Vorort Getafe ein 14-jähriger Jugendlicher an den Folgen des Konsums von "rosa Kokain" und einem Energydrink gestorben. Einstimmigen Medienberichten zufolge hatten bislang unbekannte Täter dem Jungen offenbar ohne dessen Einwilligung die Droge in eine Dose Red Bull geschüttet. In einer späteren Analyse seien etwa zwei Gramm des "rosa Kokains" in dem Drink nachgewiesen worden. Wenige Minuten nach dem Konsum des Energydrinks soll der 14-Jährige einen Herz- und Atemstillstand erlitten haben. Wiederbelebungsversuche von Notärzten seien erfolglos geblieben, berichtet die spanische Tageszeitung "El País".
Trotz der hohen Kosten, so der Drogenfahnder der Nationalpolizei, habe sich das "rosa Kokain" auch auf Mallorca zu einer Modedroge gemausert. "Schon wegen der auffälligen Rosafärbung, die Teil eines geschickten Marketings ist." Konsumenten gehörten vorwiegend der gesellschaftlichen Mittel- und Oberschicht an, die die finanziellen Mittel habe, mehr für die Mischung aus Ecstasy und Amphetaminen auf den Tisch zulegen, als für gewöhnliches Kokain. Dafür, so Experten, sei auch die Wirkung deutlich ausgeprägter als beim Klassiker aus weißem Pulver. "Der Bluthochdruck steigt gewöhnlich stark an und kann in extremen Fällen zu Herz- und Atemstillständen führen", so der mallorquinische Fahnder.
Für den Behördensprecher besteht kein Zweifel, was die verheerende Wirkung der rosafarbenen Droge angeht: "Das ist eine Bombe. Den Menschen ist nicht bewusst, was die da eigentlich zu sich nehmen." Bislang hätten die Fahnder "rosa Kokain", in Spanien umgangssprachlich auch "Tusi" bezeichnet, auf Mallorca nur im Drogenviertel Son Banya sichergestellt. Die Polizei gehe aber davon aus, so die Zeitung, dass das auffällige Pulver inzwischen auch in den beiden anderen Hotspots Palmas, Son Gotleu und Corea, vertrieben werde.
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