Auch die Schöpferin der Nuredduna-Statue vor dem Kongresspalast in Palma kommt in dem Stadtplan vor.

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Angesichts des am 8. März bevorstehenden internationalen Frauentags haben in Palmas Rathaus die Gehirne geraucht und eine kreative Idee zur Würdigung von namhaften Vertreterinnen aus Kunst, Wissenschaft, Politik, Sport und Religion hervorgebracht: Auf einem speziell erstellten Stadtplan werden Plätze, Straßen, Gebäude und Einrichtungen hervorgehoben, die nach bedeutenden, in Palma zu Ruhm und Ehren gelangten Frauen aus unterschiedlichen Jahrhunderten benannt sind.

Die Bandbreite reicht von Catalina de Tomàs (1531-1574), der Schutzheiligen des Bilderbuchdorfs Valldemossa, bis zur bekannten Schauspielerin Catalina Valls (1920-2010). Nach ersterer ist eine stattliche Kirche benannt, die sich an der Blanquerna-Fußgängerzone in der Nähe der Plaça Paris befindet, die zweite stand Patin für ein ansehnliches Theater am Passeig Mallorca. Hinzu kommen Frauen wie die einer größeren Allgemeinheit bekannte George Sand (1804-1876), seinerzeit Gefährtin des polnischen Komponisten Frédéric Chopin, die mit ihrem Buch „Ein Winter auf Mallorca” das Eiland anderen Europäern erst zu einem Begriff machte. Deren Namen trägt eine Straße, die sich jenseits der Ringautobahn in der Nähe des Fußballstadions Estadi Balear befindet. Auch allgemein nicht allzu bekannte Frauen wie die Buchsammlerin Martiana Pascual (Bibliothek), die Philologin Aina Moll i Marquès (Seniorenheim) oder die Schriftstellerin Margalida Caimari (Straße) werden auf dem Spezial-Stadtplan berücksichtigt. Die Bildhauerin Remigia Caubet (1919-1997), deren 1994 eingeweihte Skulptur der spanischen Mythenfigur Nuredduna am Kongresspalast von Palma steht, wird ebenfalls gewürdigt.

Politikerinnen, Gewerkschafterinnen und soziale Aktivistinnen finden sich gleichermaßen auf dem Plan wieder. Dazu zählt die Kommunistin Aurora Picornell (1912-1937), die während des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) von Anhängern des späteren Diktators Francisco Franco erschossen wurde. Im Meeresviertel El Molinar findet sich auf einem Sockel eine Bronzebüste der Frau, deren Überreste erst vor einigen Wochen ausgegraben und zweifelsfrei identifiziert werden konnten. Die Sozial-Aktivistin Margalida Jofre Roca (1905-1969) – ihres Zeichens Gründerin einer Taubstummenvereinigung – wurde mit einem Straßennamen geehrt.

Bei der Vorstellung des Stadtplans wies Stadtentwicklungsdezernentin Neus Truyol von der linksregionalistischen Partei Més darauf hin, dass lediglich 75 Straßen in Palma nach Frauen benannt sind, 800 seien es dagegen bei Männern. Das müsse sich in Zukunft unbedingt ändern, sagte sie. In diesem Zusammenhang kündigte Truyol an, das neue Hallenbad, das gerade zwischen dem Uferboulevard Paseo Marítimo und der Avenida Joan Miró an der Straße S’Aigua Dolça entsteht, nach Carmen Guardia (1923-2007) benennen zu wollen. Diese hatte den Schwimmsport auf Mallorca mit zahlreichen Siegen entscheidend mitgeprägt.

Den kommenden Frauentag begeht die Stadt Palma nach eigenen Angaben übrigens nicht nur am 8. März mit einer aus den Vorjahren bekannten Groß-Kundgebung. Zwischen dem 2. und 31. März finden auch zahlreiche weitere Veranstaltungen statt. Auf dem Programm stehen beispielsweise Gesprächsrunden unter anderem zum Thema Menstruation. Auch eine Ausstellung über Migrantinnen ohne Papiere im Centre Flassaders wird vorbereitet.