Am kommenden Freitag wollen Spaniens König Felipe VI. und seine Frau Letizia gemeinsam mit ihren Töchtern sowie Ex-Königin Sofía und Königsschwester Elena den Sommerurlaub auf Mallorca beginnen. Doch zuvor gibt es einen echten Paukenschlag am spanischen Hof. Ex-König Juan Carlos I. wird das Land verlassen!
Wie die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" und zahlreiche landesweite Medien berichten, hat der 82-Jährige Monarch, der Spanien von 1975 bis 2014 regierte, diese Entscheidung seinem Sohn und Nachfolger Felipe am Montag per Brief mitgeteilt. Auf diese Weise wolle Juan Carlos, gegen den Ermittlungen wegen vermeintlicher Steuervergehen und Schmiergeldskandale laufen, Schaden von der spanischen Monarchie abwenden.
"El País" berichtet, Juan Carlos habe bereits an diesem Montag den Zarzuela-Palast in Madrid, in dem er die vergangenen 58 Jahre gelebt hatte, mit unbekanntem Ziel verlassen. Das Vorgehen sei mit König Felipe VI. und Königin Letizia abgestimmt gewesen, heißt es.
Mit seiner Entscheidung erspart der einstige Bourbonen-Herrscher auch seinem Sohn eine schwere Entscheidung. In den vergangenen Wochen war der Druck auf Felipe gewachsen, wegen des Korruptionsverdachts seinem Vater das Wohnrecht im Palast und eventuell auch den Königstitel zu entziehen, um die Monarchie vor weiterem Schaden zu bewahren.
Das Oberste Gericht in Madrid hatte Anfang Juni Ermittlungen gegen Juan Carlos eingeleitet. Es geht um mutmaßliche Schmiergeldzahlungen beim Bau einer Schnellbahnstrecke in Saudi-Arabien durch ein spanisches Konsortium. Die Vorwürfe lauten Geldwäsche und Steuerbetrug. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf Entwicklungen nach Mitte 2014, da Juan Carlos nur für Vergehen nach seiner Zeit als Staatsoberhaupt zu belangen wäre.
Juan Carlos genießt trotz allem in der spanischen Gesellschaft nach wie vor hohes Ansehen, vor allem wegen seines Verdienstes, Spanien von der Franco-Diktatur zur Demokratie geführt zu haben. Auch auf Mallorca war er stets ein gern gesehener Gast bei zahlreichen Familien-Urlauben im Marivent-Palast und Segelwettbewerben in der Bucht von Palma.
Zu den Ferienterminen und Osterbesuchen auf der Insel war Juan Carlos in den vergangenen Jahren aber nur selten erschienen. Nach dem Korruptionsskandal um seine Tochter Cristina und ihren Mann Iñaki Urdangarin, seiner eigenen Abdankung im Jahr 2014 sowie zahlreichen Operationen hatte er sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen.
2 Kommentare
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Das geht so einfach? Sich vor der Justiz davon machen? In was für einem Land lebe ich? Der kleine Bürger wird sofort "Unverhältnis mässig" hart bestraft ( erinnere mich an einen Mitarbeiter in einem Einkaufszentrum der im Sommer ein Eis geklaut hatte, und obwohl er es dann bezahlte wurde er hart bestraft). Das Land besteht nur aus Korruption und Schmiergelder Skandalen.Man erlebt im Alltag das es in Behörden und Ämtern auch nicht Bürger freundlich zu geht. Den Angestellten passiert nichts, jegliche Beschwerden landen im Müll. Bin immer wieder erstaunt wie sich das alle über sich "ergehen " lassen, auf der schönsten Insel der Welt.
Lieber widerlich als wieder nicht.