Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem peruanischen Urwalddorf fest und haben schwere Coronavirus-Symptome. Ein Mann aus Alcúdia auf Mallorca muss diesen Albraum gerade durchleben und hat sich jetzt mit einem Hilferuf an die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" gewandt.
Der Polizeibeamte aus dem Inselnorden befand sich gemeinsam mit seiner Frau, einer Peruanerin, in dem Andenstaat, als die Corona-Pandemie auch dort mit voller Wucht zuschlug. Seitdem kommen die beiden nicht mehr weg, weil es keine Flüge mehr zwischen Peru und Spanien gibt.
Am Telefon erklärte Diego F. den UH-Redakteuren: "Wir sitzen hier im Dschungel fest, haben kein Licht und kein fließendes Wasser und ich kann kaum atmen, liege die ganze Nacht wach." Die Wahrscheinlichkeit, dass auch Diego das Virus hat, ist groß, denn bei seiner Frau, die aus dem Ureinwohner-Dorf stammt, war Covid-19 bereits diagnostiziert worden, sie hat die Krankheit aber überwunden.
Sechs Wochen, von Mitte Februar bis Ende März wollten die beiden in dem Örtchen in der nordperuanischen Amazonas-Provinz Loreto bleiben, Zeit gemeinsam mit den Schwiegereltern verbringen. Jetzt kommen sie nicht mehr zurück. Hilsanfragen bei der spanischen Botschaft in Lima oder bei der Bürgermeisterin von Alcúdia blieben bisher erfolglos.
"Es ist schwierig", erklärt Diego. Hier lebt man weitgehend in Verschlägen, nur wer Geld hat, kann medizinische Behandlung bekommen, aber auch dann nicht in richtigen Krankenhäusern. Zudem ist alles voller Schlangen." Diegos Kollegen auf Mallorca sagen: "Mit jedem Tag, der vergeht, machen wir uns mehr Sorgen um unseren Kollegen."
8 Kommentare
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@Silja und Metti: Danke für eure Kommentare.
Ich persönlich kann diese Mainstream-Debatten nicht mehr hören.Warum muß man immer für alles und jeden Verständnis haben ?? Eigene Meinungen zählen ja nicht mehr.Läuft alles immer nur in die "eine" Richtung.Andere Meinungen werden kleingehalten oder überhört.Egal wo diese Personen weltweit sind, und egal welche Nation, wer sich auf solche "Wohn/-Lebensverhältnisse einlässt, soll selber sehen, wie er/sie rauskommt.Warum müssen sich für diese Personen andere teilweise noch in Gefahr begeben ?????Selbst schuld.
Was geht in manchen Köpfen vor? EInerseits wird "scheinheilig" gegen Rassismus demonstriert, aber in der Praxis geht es so weiter wie immer. Wenn jemand Hilfe braucht, wird einfach Gemut masst das es nicht stimmt.Würde Euch das gefallen, wenn ihr selbst betroffen wärt, das man mit Euch so umgeht? Leute, wir sind alle Menschen aus Fleisch und Blut, bevor solche Kommentare geschrieben werden, geht erst einmal zu einem Spiegel ob ihr Euch noch selbst anschauen könnt. Wir sind alle betroffen, mit diesem Virus aber der Mensch schafft es nicht daraus eine Lehre zu ziehen. Respekt und Toleranz gegenüber allen Mitmenschen wäre ein Anfang.
Urea: der säße schon im Flieger. Es ist schade, das IMMER mit zweilei Maß gemessen wird. Bei einem Deutschen hat man Verständniss und Mittleid. Bei einem Mallorquiner schlägt Unverständnis entgegen..zweierlei Maß.
Einem dort gestrandeten Deutschen wäre hier wohl wesentlich mehr Empathie entgegengebracht worden....
Komisch, dass seine "Kollegen" ihm nicht helfen können... aber versetzt man sich in seine Lage, könnte seine Panik schon nachvollzogen werden.
Das war auch so mein erster Eindruck.
Zudem ist alles voller Schlangen.....Ja wie gruselig. Noch eine Portion Angst. Da wollten die doch aber auch ohne Corona hin. Kein fließendes Wasser und kein Licht. Aber das Handy funktioniert. Und auf dem Foto sehen alle recht gesund aus. Und telefonieren kann der Mann ja auch. Vermutlich ist es so, dass der da nun nicht mehr wegkommt und die Idee war, das alles etwas zu dramatisieren. Ich halte das für kontraproduktiv. Trotzdem wünsche ich der Familie natürlich, dass sie da schnell und gesund rauskommt.