Die Biologin Mar Leza arbeitet an der Balearen-Universität und ist die Insektenexpertin Mallorcas schlechthin. Hier präsentiert sie ein Nest der asiatischen Hornisse. | A. Costa

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Die asiatische Hornisse breitet sich auf Mallorca immer weiter aus. 30 Nester in acht Gemeinden sind bis April 2018 gezählt worden - in Sóller, Deià, Valldemossa, Bunyola, Esporles, Santa María, Selva und Escorca. Verglichen mit Galicien, wo es etwa 100.000 Nester gibt, oder Kantabrien mit 2000 Nestern, ist das zwar verschwindend wenig, aber deshalb nicht weniger beunruhigend. Das 3,5 Zentimeter lange eingeschleppte Insekt macht sich mit Vorliebe über die bekanntlich so nützlichen Honigbienen her. In der Region Sóller verloren Imker bereits ganze Bienenvölker.

Für Menschen ist der Hornissenstich sehr schmerzhaft, aber in der Regel nicht gefährlich. Allergiker können allerdings an den Folgen sterben. Die länglichen und zugleich voluminösen bis zu acht Kilogramm schweren Nester befinden sich vor allem in Kiefern und Steineichen.

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Mar Leza, Insektenspezialistin an der Balearen-Universität, sieht die Inseln im Kampf gegen die aggressiven Kreaturen zusammen mit England an der Spitze. „Wir sind überzeugt, dass wir sie auf Mallorca ausrotten können”, sagte sie jüngst. 300 Fallen - Plastikbehälter mit einer süßen Lockflüssigkeit - wurden aufgestellt, insgesamt sollen es 1000 werden.

Wer glaubt, ein Nest gefunden zu haben, sollte es fotografieren und die Bilder auf der Internetseite vespapp.uib.es hochladen. Es können auch folgende Telefonnummern kontaktiert werden: 607-554055 oder 971-784956.

Die ersten Hornissen waren wohl auf einem Schiff nach Mallorca gelangt. Das erste Nest des im Süden Chinas heimischen Insekts wurde 2015 nahe Sóller aufgespürt. Es folgten 2016 weitere in der Serra de Tramuntana. 2017 entfernten Mar Leza und ein spezieller Einsatztrupp des regionalen Umweltministeriums erstmals Nester im Flachland der Insel, darunter in Santa Maria und Biniamar.