Álvaro Gijón in der jüngsten Sitzung des Balearen-Parlaments. | Miquel Àngel Cañellas

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Álvaro Gijón ist vielen Deutschen als "Vater der Benimm-Regeln" bekannt geworden, als er seinerzeit als Tourismusdezernent versucht hatte, die berüchtigten Saufgelage an der Playa de Palma auszutrocknen. An diesem Donnerstag hat der konservative Politiker nun selbst vor dem Ermittlungsrichter erscheinen müssen, um zu mutmaßlichen Sexorgien vernommen zu werden. 

Gijón wird vorgeworfen, sich durch die Teilnahme an solchen Veranstaltungen bestochen haben zu lassen. Ausgerichtet wurden die Gratis-Orgien samt Drogen und Prostituierten von einem Freizeitunternehmer, der sich davon eine Vorzugsbehandlung seitens des Stadtverwaltung ausgerechnet haben soll.

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Gijón stritt in der eineinhalbstündigen Vernehmung alle Vorwürfe ab. Er habe weder den Freizeitunternehmer jemals getroffen noch an den Sexpartys teilgenommen. Der Politiker, der derzeit auch wegen anderer Korruptionsfälle ins Visier der Justiz geraten ist, traf bei der Vernehmung auch auf eine Kronzeugin, die in einem Bordell die Feste organisiert hatte. Ihr warf Gijón vor, keine konkrete Daten der angeblichen Veranstaltungen zu nennen. Auf diese Weise werde es ihm unmöglich gemacht, sich der Beschuldigungen zu erwehren.

Den Richter forderte Gijón auf, die Daten seines Mobiltelefons auswerten zu lassen. Auf diese Weise würde sich zeigen, dass er sich nicht in dem Bordell aufgehalten habe, sagte Gijón.