Kaum ist der Ausstand der französischen Lotsen beendet, schon streikt in Berlin das Bodenpersonal und bremst den Mallorca-Flugverkehr aus.
"In Schönefeld und Tegel fallen am Freitag nahezu alle Flüge aus", sagte ein Sprecher. Viele Reisende waren vorab informiert worden und gar nicht erst zum Flughafen gekommen. In Tegel wurden inklusive Frachtflüge 455 Verbindungen gestrichen, in Schönefeld waren es 204.
Die Mehrzahl der 2000 Beschäftigten des Bodenpersonals befolgt den Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi. Der Ausstand hat am Freitagmorgen um 4 Uhr begonnen und soll bis Samstagmorgen 5 Uhr dauern. Die Terminals am Flughafen Schönefeld waren am Morgen wie leergefegt, schreibt die Berliner Morgenpost.
Der Arbeitskampf trifft vor allem die Fachbesucher der Internationalen Tourismusbörse (ITB), die am Freitag eigentlich zum größten Teil aus Berlin abreisen wollten. So auch die zahlreichen Teilnehmer aus Mallorca. Am Wochenende öffnet die ITB dann für alle Interessierten. Die Veranstalter rechnen mit 180.000 Besuchern, davon 100.000 Profis aus der Reisebranche.
Es sind diverse Mallorca-Flüge in beide Richtungen betroffen. Air Berlin sah sich gezwungen, Verbindungen von Tegel nach Hannover zu verlegen und Reisebusse zu chartern. Erwischt hat es auch Palmas Bürgermeister José Hila sowie Biel Barceló, den Tourismusminister der Balearen-Regierung. Beide meldeten sich über soziale Medien. Leipzig und Dresden dienen laut dpa ebenfalls als Ausweichflughäfen.
Von Seiten des Airports auf Mallorca hieß es, dass für Freitag zwei Germanwings-Verbindungen mit Tegel komplett gestrichen wurden. Aus welchen Gründen sei unbekannt. Auf dem Plan stehen laut einer Sprecherin vier weitere Verbindungen mit Schönefeld, die bisher nicht annulliert sind. Es handelt sich um zwei Abflüge und zwei Ankünfte.
Passagiere werden gebeten, sich bei ihrer Airline zu informieren. Da Streiks rechtlich als höhere Gewalt gelten, können jedoch keine Schadensersatzforderungen geltend gemacht werden.
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Abfluginformation des Airports Son Sant Joan in Palma de Mallorca
Ankommende Flüge auf Mallorca
Aktualisiert um 13.06/13.25
3 Kommentare
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In der BRD gibt es offenbar keine Streitkultur mehr. Sowohl die Arbeitnehmer- als auch die Arbeitgebervertreter sind nicht mehr in der Lage ihr Handeln dahingehend abzuwägen, wem die Konsequenzen ihrer Unfähigkeit und Dummheit aufgebürdet werden. Dieses hemmungslose Streiken in der BRD müsste durch staatliche Regeln dahingehend verändert werden, dass die Streikparteien neben ihren "erzwungenen" Vorteile einerseits die volkswirtschaftlichen Schäden und andererseits die persönlichen Schäden der betroffenen Kunden durch ihre Streiks nach dem Verursacherprinzip in voller Höhe ersetzen müssen. Und für dieses Risiko sollte es keine Versicherungen für die Streikenden geben!
Diese Erpressungen zu Lasten voellig Unbeteiligter muessen eingedaemmt werden indem Streikgesetze revidiert werden. Die Wirtschaft nimmt ungeheuren Schaden, von den betroffenen Privatreisenden nicht zu reden. Fuer die ITB und Berlin ein erneuter ungeheurer Imageverlust.
Wie kann man Leuten wie Bsirske so viel Macht geben??? Die Hürden für Streiks müssen höher, viel höher gehängt werden.