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Laut Spaniens Innenminister Jorge Fernández Díaz besteht auf Mallorca keineswegs eine erhöhte Terrorgefahr: "Die Balearen sind absolut kein Gebiet, in dem es im nationalen Vergleich ein besonderes Risiko gibt", sagte der Politiker bei einem Fahnenappell der Guardia Civil in Palma.

Er reagiert damit auf anderslautende Gerüchte, die nach der Festnahme eines verdächtigen Marokkaners vergangene Woche unter anderem in britischen Boulevard-Medien laut geworden waren. Fernández Díaz wies darauf hin, dass seit Anfang 2015 bei 44 präventiven Operationen landesweit 121 mutmaßliche Radikale festgenommen wurden. "Wenn es bisher kein Attentat gegeben hat, dann ist das weder Glück noch Zufall, sondern liegt daran, dass der Kampf gegen den Terror sehr effizient geführt wird, und zwar 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr", erklärte der konservative Politiker.

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Man dürfe die Wachsamkeit nicht senken und müsse aktiv bleiben, wenn es um die Entdeckung, Prävention, Untersuchung und Neutralisierung islamistischer Gefahren gehe, so Díaz.

Im Übrigen wurde jetzt bekannt, dass er auf Mallorca festgenommene mutmaßliche Terrorist Mohammed Harrak zumindest Ambitionen hatte, als V-Mann für die Behörden zu arbeiten. Im März hatte er bei der Polizei zwei Bekannte angezeigt, die angeblich kiloweise mit Kokain handeln. Es soll sich um einen Kolumbianer und einen Spanier handeln, die mit Clans aus dem Elendsviertel Son Banya zusammen arbeiten.

Harraks Bewerbung als Informant beim Geheimdienst CNI war zuvor abgelehnt worden. Seine Anwälte bestehen darauf, dass ihr Mandant in guter Absicht gehandelt habe. Die Ermittler halten Harraks Ambitionen als Zuträger der Behörden jedoch für eine Tarnung und glauben, dass der Beschuldigte tatsächlich nach Syrien reisen wollte. (mic)