Der Angeklagte musste zu zwei Verhandlungstagen in Palmas Gericht erscheinen. | Foto: Alejandro Sepúlveda

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Nach Ende der Verhandlung verließ der Angeklagte raschen Schrittes den Saal. Im Innenhof von Palmas Gericht hält seine Freundin ihn in den Armen, der 28-Jährige schluchzt und weint bittere Tränen. "Ich bin unschuldig", waren die letzten Wortes des jungen Polizisten vor Gericht, er habe wegen des Falles Nachteile im Beruf erfahren und auch psychisch darunter gelitten. "Ich möchte dieses Kapitel jetzt schließen."

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Dem Polizisten aus Deutschland wird vorgeworfen, im Juli 2012 an der Playa de Palma ein Mädchen vergewaltigt zu haben. Die Spanierin war damals erst 17 Jahre alt. Die Staatsanwaltschaft fordert sieben Jahre Haft für das Vergehen, zudem soll er 3000 Euro Schmerzensgeld an das mutmaßliche Opfer zahlen. Die Verteidigung hielt weiterhin an der Unschuldsbehauptung ihres Mandanten fest. Der Angeklagte betonte immer wieder, dass jeder sexuelle Kontakt im gegenseititen Einvernehmen stattgefunden hätte.

Am Abschlusstag der Verhandlung hörte die Vorsitzende Richterin des Strafgerichts einen weiteren Zeugen an. Der junge Mann hatte in jener Nacht das Pärchen am Strand beobachtet. Er wurde per Videokonferenz aus Deutschland zugeschaltet: "Das Mädchen hat um sich herum gar nichts mehr wahrgenommen." Sie hätte wie tot am Strand gelegen. An viele Details vermochte der Zeuge sich allerdings nicht mehr erinnern. Das Urteil wird in den kommenden Tagen erwartet. (cls)