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Eine Gruppe von "Gitanos", wie die Angehörigen der Minderheit von Sinti und Roma in Spanien genannt werden, hat eine zwei Millionen Euro teuere Finca in S'Aranjassa im Hinterland der Playa de Palma besetzt. Das berichtet die spanische Tageszeitung Ultima Hora. Die Besitzerin kann die Eindringlinge nicht ausweisen, da die Gitanos einen umstrittenen Mietvertrag vorlegten, der derzeit die Justiz beschäftigt.

Begonnen hat das Drama für die britische Eigentümerin bereits im September. Als die Frau wenige Tage verreist war, drang der Gitano-Klan auf des 30.000 Quadratmeter große Anwesen ein. Es gleicht mit Stallungen und Wiesen einer gediegenen Ranch. Die Besetzer sollen gewaltsam Türen aufgebrochen und sich in einem Nebengebäude niedergelassen haben. Eine Hausangestellte und ein Handwerker alarmierten daraufhin die Polizei.

Als die Beamten die Gitanos von dem Gelände verweisen wollten, zeigten diese einen offenkundig schludrig verfassten Mietvertrag vor, in dem ihnen ein gewisser "Ebert" als Vermittler zwischen den britischen Eigentümern und den Gitanos die Immobilie für 750 Euro im Monat vermietet.

Die Polizei riet der Eigentümerin, Anzeige gegen den Vermittler und den mutmaßlich fingierten Mietvertrag zu erstatteten, was die Frau über ihre Rechtsanwälte auch unverzüglich tat. Seitdem steckt das Verfahren in den langsam mahlenden Mühlen der spanischen Justiz.

Wie Ultima Hora weiter schreibt, weigern sich die "Mieter" auszuziehen. Sie wollen dem Vermittler, der für die Behörden nicht aufzutreiben ist, einen Vorschuss von 3000 Euro bezahlt haben. Der Vertrag sei dem Vernehmen nach in einer Bar im Stadtteil Pere Garau von Palma geschlossen worden.

Unterdessen bezichtigt die Eigentümerin die Gitanos, die Immobilien zu beschädigen und wertvolle Installationen wie eine computergesteuerte Rasenbewässerung im Wert von 300.000 Euro gestohlen zu haben. Die mutmaßlichen Besetzer halten dagegen, in die Finca sei bereits im August eingebrochen und die Anlage entwendet worden.

Damals seien auch die Glasscheiben einer Türe aufgebrochen worden, die die neuen "Mieter" mit einem Holzbrett abdichteten. Sie könnten auch keinen Strom und Wasser bezahlen, da die Zähler auf den Namen der Britin registriert seien und es nicht klar sei, wohin die Kosten zu überweisen seien.