Shopping-Bummel durch die Balearen-Metropole: Dieter Falk auf Palmas Paseo del Borne.

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"Mir wird langweilig, wenn ich nur an einem Projekt arbeite", räumt Dieter Falk unumwunden ein. Er ist Musiker, Produzent, Komponist, Arrangeur, Hochschulprofessor. Mal mit seinen Söhnen auf der Bühne, dann wieder im eigenen Studio, und in diesen Tagen als Experte auf Mallorca. Zusammen mit Vocal-Coach Mischa Züwerink hat er jetzt einen Gesangsworkshop in Cala Murada gegeben.

Fernsehzuschauer, die Castingshows lieben, kennen Dieter Falk vielleicht noch aus "Popstars". 2006 und 2007 war der heute 54-Jährige dort Jurymitglied, unter anderem neben Nina Hagen. Heute bemängelt Falk eine Inflation von Castingshows. Der Musiker, der fünfmal als erfolgreichster Produzent für den "Echo" nominiert war und über 50 Platin- und Goldene Schallplatten für mehr als 15 Millionen verkaufte Tonträger bekommen hat, findet genügend andere Betätigungsfelder.

Zurzeit arbeitet er mit dem Texter Michael Kunze an seinem nächsten Pop-Oratorium, beziehungsweise am nächsten Musical. Und das hat, wie so vieles im musikalischen Leben von Dieter Falk, einen kirchlichen Hintergrund. Es heißt "Luther"."Die Uraufführung soll im Oktober 2015 sein", meint Falk über das Nachfolgeprojekt der jüngsten Arbeit mit Kunze. Anlässlich der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 hatten die beiden das Pop-Oratorium "Die 10 Gebote" geschrieben, in dem ein 2500-Mann-Chor mitwirkt. Daraus wurde das Musical "Moses", das heute in Sankt Gallen läuft.

Dieter Falk hat über 500 kommerzielle Titel produziert und geschrieben, war zum Beispiel an Hits von Pur beteiligt. Eine Karriere zwischen Heavy Metal und Schlager. Aber immer wieder hat er auch kirchliche Musik gemacht. "Ich habe mit 16 in unserer Kirche im Gospelchor angefangen. Wir haben ,Oh Happy Day' gesungen. 1969 habe ich dann Edwin Hawkins kennengelernt, den Komponisten von ,Oh Happy Day'. Ihm war gerade sein Pianist für die Europa-Tournee ausgefallen, und ich bin eingesprungen. Ich war der einzige Weiße in der Band. Diese Zeit hat mich infiziert."

Falk betont, dass er kein "Holzhammer-Missionar" sei und auch keiner, der seine Frömmigkeit nach außen trage. "Wenn ich aber, wie jetzt, gefragt werde, dann antworte ich. Was wir, also meine Familie und ich, aber privat mit unserem Glauben machen, das ist unser eigenes Ding."

Musik mit kirchlichem Hintergrund, das lässt aber vermuten, dass eine Botschaft hinter der Arbeit steht, zum Beispiel hinter Projekten wie "Moses" oder "Luther". "Keine Mission, aber eine Botschaft schon, das stimmt", meint Falk, der bereits mehrfach von verschiedenen Organisationen zum besten Keyboarder oder Pianisten Deutschlands gewählt worden ist. "Die Botschaft ist: Liebe ist das Gebot. Das ist auch die Essenz der Bibel."

Zu den Dauer-Projekten von Dieter Falk gehört auch "Falk & Sons". Er gibt etwa 30 bis 40 Konzerte mit seinen Söhnen Max (20) und Paul (17). Das Programm besteht aus Stücken von Bach, neu arrangiert. Der Hintergrund: "Ich wollte meinen Söhnen Klassik näherbringen", meint Dieter Falk und grinst.

"Popstars" mit Falk liegt schon einige Jahre zurück. Inzwischen hat er eine Gastprofessur an der Robert-Schumann-Musikhochschule in Düsseldorf, wo er auch mit seiner Familie lebt. Was würde der Musiker sagen, wenn er erneut von einer der vielen Castingshows als Jury-Mitglied angefragt werden würde? "Kategorisch ausschließen sollte man im Leben nur wenige Dinge. Aber der Hauptgrund, warum ich das damals gemacht habe, war, weil ich neben Nina Hagen in der Jury sitzen konnte. Das ist schwer zu toppen."