Jaume Matas hat gut lachen. | Foto: UH

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Der ehemalige Balearen-Präsident Jaume Matas muss aller Voraussicht nach nicht ins Gefängnis. Spaniens Oberster Gerichtshof hat das Strafmaß für den Politiker aus Mallorca von sechs Jahren auf neun Monate reduziert. Da Matas bisher unbescholten war, kann die Haft zur Bewährung ausgesetzt werden.

Die Richter sahen Matas im Fall Palma Arena zwar der Vorteilsnahme überführt, sprachen ihn aber vom Vorwurf der Urkundenfälschung, Korruption und Veruntreuung frei. Damit korrigieren sie die Entscheidung des Oberlandesgerichts auf Mallorca, das den ehemaligen spanischen Umweltminister und Inselpolitiker der konservativen Volkspartei PP in allen Punkten schuldig gesprochen und zu sechs Jahren Haft verurteilt hatte.

Allerdings gibt es im Fall Palma Arena noch mehr als 20 offene Verfahrensteile, die Matas früher oder später doch noch ins Gefängnis bringen könnten. Die Strafen für drei seiner mutmaßlichen Mittäter wurden vom Obersten Gerichtshof unterdessen ebenfalls reduziert: Der Journalist Antonio Alemany bekam nur 2 Jahre und 3 Monate aufgebrummt (statt 3 Jahre und 9 Monate), der ehemalige Regierungssprecher Joan Martorell nur 7 Monate (statt 1 Jahr und 6 Monate). Einen Freispruch gab es überraschend für Miguel Romero von der Werbeagentur Nimbus.

Anders ist die Lage im Fall der früheren Inselratspräsidentin Maria Antonia Munar von der mittlerweile aufgelösten Regionalpartei Unió Mallorquina. Fast zeitgleich zum Matas-Urteil wurde sie im Fall Can Domenge vom Oberlandesgericht zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt und sitzt seit heute in Haft.

Die Richter lehnten es am Mittwochnachmmitag ab, die Ex-Politikerin auf Kaution freizulassen. Allerdings will Munar Rechtsmittel einlegen. Für sie ist es mittlerweile die zweite Verurteilung wegen dubioser Grundstücksgeschäfte. Im ersten Fall wird es eine Revisionsverhandlung geben.

Bereits rechtskräftig ist das Urteil für ihren Ex-Stellvertreter Miquel Nadal. Für ihn hat der Oberste Gerichtshof gestern die Strafe von 4 Jahren bestätigt. Weitere 4 Jahre könnten hinzukommen.

Aktualisiert, 24. Juli, 15.15 Uhr.