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Knallrote Lettern, Zahlen, Prozentzeichen: Kaum ein Geschäft in den Shoppingmeilen auf Mallorca, das seit Montag mit Rabatten lockt, oft gleich „hasta el 50%". Obwohl der offizielle Sommerschlussverkauf seit Änderung der Gesetzeslage im vergangenen Jahr abgeschafft wurde – die Händler dürfen nun Rabatte anbieten, wann sie wollen –, geht vom früheren Starttag, dem 1. Juli (neben dem 7. Januar) immer noch eine Signalwirkung aus: „Montag in den Abendstunden gab es einen echten Kundenansturm", sagt Verkäuferin Maria de Mar von der Modekette „Sfera" in der Calle Miguel. „An Tag zwei, ist es aber schon wieder deutlich ruhiger."

Wohl auch deshalb, weil „Sfera", wie fast alle Mitbewerber im Niedrigpreis-Segment, sowieso das ganze Jahr Schnäppchen anbieten. Gegenüber in der Boutique Blanc hält man sich etwas bedeckter, die sandfarbenen Damen-Wildleder-Pumps in Fenster kosten nun 76 statt vorher 97 Euro (ohne Prozentangabe). „Wenn überhaupt reagieren die Touristen auf das Wort "rebajas", sagt Verkäuferin Beatrice bei Gerry Weber. „Das Kaufverhalten der Einheimischen ändert sich dadurch nur wenig."

Und wenn doch, nur in den ersten Tagen, bestätigt auch Cati, die im Eingangsbereich von "El Corte Inglès" Sonnenschutzprodukte anbietet. Weil der höchste Umsatz erfahrungsgemäß in den ersten zwei Wochen gemacht wird, steigen die meisten Geschäfte gleich mit drastischen Preisnachlässen ein – vielleicht auch ein Grund, warum der Präsident vom Handelsverband Afedeco, Bartomeu Servera, beklagt, der liberalisierte Schlussverkauf sorge für totalen Kontrollverlust. Kleine Händler könnten mit den Öffnungszeiten der Ketten überdies nicht mithalten und würden nachteiligt. Allerdings räumt auch er ein, dass gerade die aktuell hohe Zahl an Inselurlaubern für "Rebajas" spreche – zumal die Läger durch die nur langsam gestiegenen Temperaturen in Mai und Juni relativ voll seien. (spe)