Der Streik der Busfahrer auf Mallorca hat mehr Probleme
verursacht, als ursprünglich erwartet. Seit Mitternacht befindet
sich ein Teil der Fahrer der Transferbusse im Ausstand. Hunderte
Urlauber haben seitdem ihre Flüge verpasst, Tausende mussten auf
die Weiterfahrt vom Airport ins Hotel warten. Es kam zu
Handgreiflichkeiten, als Streikende andere Busfahrer an der Arbeit
hindern wollten. In Magaluf wurde eine Touristin durch einen
Steinwurf verletzt.
Polizisten rückten an, um ein Eskalieren der Situation zu
verhindern. Die Beamten verhafteten drei Streikende. Etwa 50 Busse
wurden von den Streikenden beschädigt. Durch den Ausstand kam es
bereits am Morgen zu Staus am Flughafen, weil verstärkt Taxis und
private Autos unterwegs sind.
Um am Wochenende den Flughafentransfer zu gewährleisten, wird
vorübergehend auf Ausflugsfahrten für Touristen verzichtet. Auch
der Hafen in Palma ist betroffen, sämtliche Kreuzfahrtschiffe, die
am Freitag anlegen sollten, wurden zu anderen Zielen
umgeleitet.
Zum Teil brachten Reiseveranstalter die Urlauber mit Taxen ans
Ziel. Auf dem Busparkplatz am Flughafen Son Sant Joan bildeten sich
phasenweise lange Warteschlangen. Außerdem kooperieren die
Reiseveranstalter stärker als üblich und legen ihre Transferfahrten
zusammen.
99 internationale Flüge in Son Sant Joan wurden um einige
Stunden vorgezogen, um dem Streikbeginn auszuweichen, darunter auch
viele aus Deutschland. Etwa 20 Prozent der Fahrer der
Transferbus-Unternehmen wollen sich bis einschließlich Montag (15.
August) an dem Streik beteiligen, vor allem die Mitglieder der
kleinen Gewerkschaften USO und SIDT.
Streitpunkt ist eine Lohnerhöhung von 2'5 Prozent zum
Inflationsausgleich, die von den Arbeitgebern verweigert wird. Die
Verhandlungen wurden deshalb vorläufig abgebrochen. In diesen
Stunden sind Arbeitgeber und Gewerkschaften bemüht, eine Lösung der
Situation herbeizuführen.
Falls das nicht gelingt, ist bis Montag, 15. August, mit
Problemen und Wartezeiten an der Zufahrt zum Flughafen zu rechnen,
weil dort ein typisches Hochsaisonwochenende mit neuen
Passagierrekorden erwartet wird. Es wird eine besonders frühzeitige
Anreise zum Flughafen empfohlen. Etwa 80 Prozent der Bustransfers
sollen aber auf jeden Fall stattfinden.
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