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, 21. Juli – Ex-Fußballprofi Hans-Georg Dreßen, den alle nur „Schorsch” nennen, hat gerade ein paar Tage Familienurlaub an der Playa de Palma gemacht. Vor ganz genau zehn Jahren war er auch auf Mallorca. Damals hatte er sich auf einen längeren Aufenthalt eingestellt ...

Denn Dreßen stand auf der Gehaltsliste von Real Mallorca. Er war Co-Trainer von Chefcoach Bernd Krauss. „Als das Angebot kam, war das für mich wie ein Sechser im Lotto”, erinnert sich Dreßen. Allerdings sollte sein Traum nur wenige Monate andauern. Im Juli 2001 nahmen die beiden Fußballlehrer ihre Arbeit auf, im Oktober wurde Krauss gefeuert. Und Dreßen ging mit.

„Ich kannte Mallorca schon vorher als Urlauber, hatte hier auch Bekannte. Vom ersten Moment an fühlte ich mich wie zu Hause”, erzählt Dreßen, der damals wie auch Bernd Krauss in Bendinat wohnte. Die beiden hatten lange zusammen für Borussia Mönchengladbach gekickt, waren dann später dort als Trainergespann tätig. Zwischendurch hat Dreßen Chefcoach Wolfgang Wolf beim VfL Wolfsburg assistiert. Auf Mallorca waren Krauss und er wieder vereint.

„Wir haben ein schwieriges Amt von Luis Aragonés übernommen, der hervorragende Arbeit geleistet hatte. Aber viele Leistungsträger waren über ein gewisses Alter hinaus.” Unter Aragonés konnte das Team die Liga auf Platz drei beenden. Mit Krauss und Dreßen qualifizierten sich die Inselkicker gegen Hajduk Split für die Gruppenphase der Champions League, wo es im Gegensatz zur Liga anfangs ganz gut lief.

Aber eine 0:4-Heimniederlage von Mallorca in der Königsklasse gegen Schalke 04 bedeutete das Ende des Trainergespanns. Nach acht Spielen in der Primera División hatte man gerade mal fünf Punkte gesammelt.

„Als der Tag kam, war es bitter. Aber man muss das akzeptieren”, so Schorsch Dreßen, der sich nie für einen Cheftrainerposten interessiert hat („Die loyale Arbeit im Hintergrund, das ist mein Ding”) und heute zusammen mit Ex-Profi Jörg Albetz eine mobile Fußballschule betreibt.

Seine Begeisterung für Mallorca hat sich Dreßen bis heute erhalten. Er versucht, oft auf die Insel zu kommen. Auch wenn bei der Landung auf Palmas Flughafen manchmal durchwachsene Gedanken durch seinen Kopf schießen. „Es waren schon geile Monate. Ich würde die Zeit gerne zurückdrehen.”

Auch für den Klub begeistert er sich immer noch. „Mann, was habe ich jetzt am letzten Spieltag mitgezittert! Zum Glück konnten sie den Klassenerhalt schaffen. Ich hoffe, dass Mallorca in der kommenden Saison nichts mit dem Abstieg zu tun hat.”

Was hält Dreßen von der Idee des deutschen Real-Mallorca-Anteilseigners Utz Claassen, deutsche Spieler in das Team zu integrieren, um Touristen mehr für die Mannschaft zu interessieren? „Entscheidend ist, ob der Spieler den Klub weiter-bringt.”