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Zur Begrüßung reicht mir jemand einen Becher heißen Kaffee, so, als hätten sie geahnt, dass es zugig war in der Arena. Hinter uns strömen Hunderte von geladenen Besuchern durch das Tor der festlich erleuchteten Finca Son Espases. Der Startschuss zur „Wetten, dass..?“-Aftershow-Party ist gefallen, sicher der denkwürdigsten, seit es die Show auf Mallorca gibt.

Das liegt nicht nur an der spekatkulären Kulisse. Unzählige Stände sind in den Gärten der Finca aufgebaut, der Weinstand ist besonders gut versteckt, und wer - wie wir - weiß, wo er steht, ist an diesem Abend klar im Vorteil. „Keine Fotos, keine Promis ansprechen“ ist die Ansage des ZDF, ok, dann feiern wir eben.

Moderator Horst Lichter tobt durch den Garten und bietet fröstelnden Damen sein Jacket an. Die Schlange am Averna-Stand wird stetig länger, allerdings nicht zu vergleichen mit dem Andrang an der Curry-Wurst-Ausgabe bei Air-Berlin. Etwas missgelaunte Mädels geben hier allerdings nur drei mickrige Stückchen Wurst pro Person aus, der Tipp des Abends für Hungrige ist deshalb der Hamburger-Grill.

Ich halte mich an meinem Weißwein fest, werde immer wieder gefragt, wo denn bloß dieser Stand sei, aber bei rund 2000 Gästen muss das ja nicht jeder wissen.

Knallrot leuchtet die Lounge der Airline durch die Bäume, hier treffen sich alle, die es nicht in den VIP-Saal geschafft haben. Airline-Chef Joachim Hunold hat seine Getreuen um sich geschart, Marc Fosh ist auf der Suche nach Tim Mälzer. Franziska van Almsick plaudert hier mit Estefania Küster, bloß nicht ansprechen, denke ich noch, da kommt Megapark-Manager Andy Bucher um die Ecke, mit stolz geschwellter Brust, denn seine Location ist seit Gottschalks DJ-Auftritt Tagesgepräch.

Irgendwann zieht uns ein Freund mit in die Kuppelhalle, hier sitzen an weiß gedeckten Tischen die echten Stars des Abends, doch die „Creme de la Creme“ (Heidi Klum, Michelle Hunziker, Kevin James) ist schon weg, als wir gegen 2 Uhr morgens reinkommen.

Der Showmaster selbst wurde nicht gesehen an dem Abend, aber Gottschalks Bruder plaudert hier noch mit Frank Elstner. Am Nebentisch sitzt ein ZDF-Mitarbeiter mit leerem Blick, die zurückliegende Woche war einfach zu hart. Dann zieht mich ein Freund an seinen Tisch und stellt mir Uwe Ochsenknecht vor, und der weiß zum Glück nichts vom Kontaktverbot zu den Promis.

Wir plaudern, mein Freund macht Fotos, ich ziehe ab mit einem Autogramm für meine Tochter im Gepäck. „Das ist der Papa von den ,Wilden Kerlen`, werde ich ihr sagen, sie weiß noch nichts von der Karriere zwischen „Männer“ und Musicalstar.

Morgens um vier tobt im Garten noch der Bär, ich mache mich auf Richtung Ausgang, nicht ohne noch ein paar netten Menschen zu verraten, wo der Weißweinstand ist. Ich schlendere vorbei an Menschentrauben, die auf der Straße verweifelt auf ein Taxi hoffen.

Mein Auto ist um die Ecke geparkt, die Party ist zwar noch in vollem Gange, aber denke an meinen Schönheitsschlaf, das würde Heidi Klum sicher verstehen.