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Dutzende Personen haben am Donnerstag in Palma die Räumung einer Wohnung verhindert. Die Mieterin, die dort mit ihrer acht Jahre alten Tochter lebt, kann seit Monaten ihre Miete nicht mehr bezahlen und sollte nun per Gerichtsvollzieher zum Auszug gezwungen werden. Rund 50 Personen blockierten jedoch den Zugang zur Wohnung.

Da die Termine der Zwangsräumungen vorab bekannt gegeben werden, hat sich in verschiedenen Gegenden Spaniens in den vergangenen Monaten eine Protestbewegung gebildet: Kurz vor dem anberaumten Termin versammeln sich in manchen Fällen Hunderte Personen vor der betroffenen Wohnung und verhindern, das der Gerichtsvollstrecker seines Amtes walten kann. Wie jetzt in Palma wird dann ein neuer Räumungstermin festgesetzt.

Seit Beginn der schweren Wirtschaftskrise in Spanien und dem Ansteigen der Arbeitslosigkeit auf mehr als 20 Prozent haben immer mehr Menschen Schwierigkeiten, über die Runden zu kommen. Zuletzt häuften sich deshalb die Zwangsräumungen. Die nun betroffene junge Mutter aus Palma verdient laut eigenen Angaben 350 Euro pro Monat – exakt die Summe, die sie als Miete zahlen muss. Den Protestlern zufolge, die jetzt die Räumung in Palma verhinderten, sollen auf Mallorca in nächster Zeit Tausende Gerichtsurteile vollstreckt werden.